Cinven prüft Exit-Optionen für Keramikgruppe Ceramtec

Verkauf oder IPO - Bewertung um 2 Mrd. Euro

Cinven prüft Exit-Optionen für Keramikgruppe Ceramtec

wb Frankfurt – Der europäische Finanzinvestor Cinven unternimmt offenbar einen neuerlichen Versuch für eine Exit-Transaktion des Industriekeramikhersteller Ceramtec. Die Überlegungen seien noch in einem frühen Stadium, berichtet Bloomberg unter Verweis auf Insider. Eine Transaktion könne Ceramtec mit rund 2 Mrd. Euro bewerten. Mandatiert sind auch im zweiten Anlauf Morgan Stanley und Bank of America, die Optionen wie Verkauf oder Börsengang prüfen.Cinven hatte das Unternehmen mit Sitz im schwäbischen Plochingen 2013 für 1,45 Mrd. Euro vom US-Spezialchemiekonzern Rockwood übernommen. Im Sommer 2015 hatte der Finanzinvestor schon einmal die Möglichkeiten eines Börsengangs durchgespielt, sich dann aber dagegen entschieden. Damals hieß es, auch Deutsche Bank, Goldman Sachs und UBS seien involviert. Die Aktivitäten gehörten zuvor zu AEG, Rosenthal, Hoechst, Feldmühle und Metallgesellschaft (Dynamit Nobel). Finanziert wurde 2013 mit einem Drittel Eigenkapital. Die Darlehen entsprachen dem Siebenfachen des operativen Ergebnisses. Ceramtec produziert Hochleistungskeramik für Medizintechnik, Autoindustrie, Maschinenbau und Elektrotechnik. Der Umsatz wuchs 2016 um gut 5 % auf 501 Mill. Euro, das operative Ergebnis (Ebitda) lag bei 154 Mill. Euro bei Nettoschulden von 907 Mill. Euro.Cinven ist dabei, gemeinsam mit Bain Capital den Generikahersteller Stada für 5,3 Mrd. Euro zu übernehmen. Zum deutschen Portfolio gehört im Gesundheitsgeschäft die Laborkette Synlab. Bei Finanzdienstleistungen ist der Run-off-Versicherer Viridium und im Zulieferergeschäft schon seit 2008 Jost, die Komponenten für Lastwagen produziert. Abgestoßen wurden zuletzt der Lampenhersteller SLV sowie die Host Europe an Godaddy.