Profiteur des KI-Booms

Cloud-Dienstleister Coreweave überrascht mit Umsatzsprung

Coreweave profitiert von einer starken Nachfrage nach KI-Computing-Dienstleistungen. Mit dem Ausbau der benötigten Rechenzentren kommen Entwickler allerdings nicht hinterher.

Cloud-Dienstleister Coreweave überrascht mit Umsatzsprung

Coreweave überrascht mit Umsatzsprung

Bloomberg New York

Coreweave hat im dritten Quartal die Erwartungen der Analysten beim Umsatz übertroffen – ein Hinweis darauf, dass die Nachfrage nach den KI-Computing-Diensten des Unternehmens weiterhin hoch ausfällt. Wie der Cloud-Computing-Anbieter am Montag mitteilte, stiegen die Erlöse im dritten Quartal auf 1,36 Mrd. Dollar. Der Verlust belief sich auf 0,22 Dollar je Aktie. Analysten hatten laut Bloomberg-Daten im Durchschnitt mit Umsätzen von 1,29 Mrd. Dollar und einem Verlust von 0,57 Dollar je Aktie gerechnet.

Die Aktie legte im nachbörslichen Handel nach Veröffentlichung des Berichts zunächst um rund 1% zu. Bereits bis zum Handelsschluss hatte sich der Kurs seit Jahresbeginn mehr als verdoppelt. Im weiteren Verlauf des New Yorker Abends drehte der Titel allerdings deutlich ins Minus, da einige Anleger Gewinne mitnahmen und andere mit Enttäuschung auf einen verlangsamten Ausbau von Rechenzentren-Kapazitäten durch Drittparteien-Entwickler reagierten.

Enger Partner von Nvidia

Coreweave, die im März an die Börse ging, zieht Investoren an, die auf den Boom bei Ausgaben für künstliche Intelligenz setzen. Das in Livingston im US-Bundesstaat New Jersey ansässige Unternehmen ist ein enger Partner des Chipherstellers Nvidia und zählt OpenAI sowie Microsoft zu seinen Kunden.

Als Teil einer Gruppe sogenannter „Neocloud“-Anbieter vermietet Coreweave den Zugang zu leistungsstarken KI-Chips. Die hohe Nachfrage hat das Unternehmen veranlasst, seine Rechenzentren rasch auszubauen und mit modernster Hardware auszustatten. Zugleich bemüht sich Coreweave, seine Kundenbasis zu verbreitern, nachdem es über Jahre stark von Microsoft abhängig war.

Meta als neuer Großkunde

Im September gab Coreweave eine Vereinbarung bekannt, nach der das Unternehmen bis zu 14,2 Mrd. Dollar an Rechenleistung an Meta Platforms, den Mutterkonzern von Facebook und Instagram, liefern wird. Microsoft hatte im Quartal bis Ende Juni noch 71% der Erlöse von Coreweave ausgemacht.

Zuletzt versuchte Coreweave, den Rechenzentrumsbetreiber und Partner Core Scientific zu übernehmen. Die Aktionäre von Core Scientific lehnten das Angebot jedoch im vergangenen Monat ab, da sie den Kaufpreis als zu niedrig einschätzten. Coreweave kündigte daraufhin an, ohne die Übernahme fortzufahren, und gab nur wenige Minuten nach dem Scheitern der Offerte den Erwerb eines kleineren Unternehmens bekannt.