hip London – Der US-Kabelnetzbetreiber Comcast hat sein 22 Mrd. Pfund schweres Angebot für die Bezahlfernsehgruppe Sky amtlich gemacht. Wie die Muttergesellschaft von NBC Universal mitteilt, bietet sie den Anteilseignern wie bereits Ende Februar angekündigt 12,50 Pfund in bar je Aktie (vgl. BZ vom 28. Februar). Sie fährt damit Rupert Murdoch in die Parade, der den Aktionären bislang nur 10,75 Pfund je Anteilschein zahlen will. Der Medienmogul hält über seine 21st Century Fox 39 % an Sky. In der um 16 % höheren Offerte von Comcast dürfte sich nach Ansicht von George Salmon, Analyst bei Hargreaves Lansdown, auch widerspiegeln, dass sich Sky die Übertragungsrechte für die britische Premier League für weitere drei Jahre sichern konnte – und das zu niedrigeren Kosten. “Was die Bewertung von Sky angeht, ist das ein Gamechanger”, sagte Salmon. Comcast will Sky als Plattform für die Expansion in Europa nutzen. Kommt der Deal zustande, steigt der Anteil des Umsatzes, den die Mutter von Universal Pictures, Illumination Entertainment und Dreamworks Animation im Ausland erwirtschaftet, von weniger als einem Zehntel auf ein Viertel. Die Sky-Zentrale in Osterley soll erhalten bleiben. Der Ausschuss der unabhängigen Board-Mitglieder von Sky zog nach Eingang der Comcast-Offerte seine Empfehlung für das Angebot von Murdoch zurück. Die Aktionäre sollten vorerst abwarten, riet das Gremium. Beide Angebote seien von Vorbedingungen abhängig und könnten den Anteilseignern deshalb derzeit nicht vorgelegt werden.