Compugroup baut US-Geschäft aus

Übernahme von Arztinformationssysteme-Anbieter

Compugroup baut US-Geschäft aus

hek Frankfurt – Der auf Ärzte, Apotheken und Kliniken spezialisierte Softwarekonzern Compugroup erweitert sein US-Geschäft mit der Übernahme von eMDs. Damit werde eine “attraktive Größe” im weltweit größten Healthcare-Markt erreicht, teilt das Koblenzer Unternehmen mit. Der Kaufpreis basiere auf einem Unternehmenswert von umgerechnet 203 Mill. Euro. EMDs erzielte im Geschäftsjahr 2019/20, das am 31. März endete, 81 Mill. Euro Umsatz und 12 Mill. Euro adjustierten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen.Das in Austin ansässige Unternehmen verkauft Informationssysteme für Ärzte und Outsourcing-Dienste für die Abrechnung medizinischer Leistungen. Die Akquisition, mit der Compugroup nach eigenen Angaben bei Arztinformationssystemen zur Nummer 4 in den Vereinigten Staaten aufsteigt, ist als Verschmelzung nach US-Recht konzipiert.Compugroup hatte angekündigt, nach weiteren Übernahmen Ausschau zu halten, und sich dafür mit höheren Kreditlinien und einer Aktienplatzierung gerüstet. “In den vergangenen Jahren ist Compugroup Medical nicht nur organisch, sondern auch durch zahlreiche Übernahmen gewachsen. Diesen Pfad wollen wir weiter beschreiten”, sagte CFO Michael Rauch unlängst im Interview der Börsen-Zeitung (vgl. BZ vom 9. Oktober). Zum 1. Juli hatte der Konzern den Erwerb von Teilen des IT-Healthcare-Portfolios des US-Konzerns Cerner in Deutschland und Spanien für 225 Mill. Euro abgeschlossen. EMDs beschäftige gut 1 400 Mitarbeiter in den USA und Indien. Der Kundenstamm umfasse mehr als 60 000 Leistungserbringer. Der Vollzug der Transaktion wird bis Jahresende erwartet. Verkäufer ist MDeverywhere Midco, der eMDs mittelbar gehört.