Luftfahrt

Condor weckt Interesse von Investoren

Das Management der Fluggesellschaft Condor spricht derzeit mit möglichen Investoren, die dem Unternehmen zur Bewältigung der Coronakrise finanziell unter die Arme greifen könnten.

Condor weckt Interesse von Investoren

Von Lisa Schmelzer, Frankfurt

Das Management der Fluggesellschaft Condor spricht derzeit mit möglichen Investoren, die dem Unternehmen zur Bewältigung der Coronakrise finanziell unter die Arme greifen könnten. Dazu werden konstruktive Gespräche geführt, ist aus Unternehmenskreisen zu hören. Investoren haben diesen Angaben zufolge bereits „substanzielles Interesse“ geäußert.

Von einer Unternehmenssprecherin wird bestätigt, „dass wir uns derzeit mit den Möglichkeiten zu einer finanziellen Unterstützung für Condor auseinandersetzen und dazu konstruktive Sondierungsgespräche führen“. Mit wem gesprochen wird, ob nur mit privaten Investoren oder auch mit dem Bund oder dem Land Hessen, wird nicht mitgeteilt. Durch die Verzögerung bei der Impfung und den verlängerten Lockdown werde sich auch die Wiederbelebung der Nachfrage nach Urlaubsflügen in den Sommer verschieben und damit langsamer entwickeln, als im April 2020 angenommen, heißt es bei Condor zur Begründung für den möglicherweise auf das Unternehmen zukommenden weiteren Finanzbedarf. Betont wird aber auch, dass es derzeit keinen finanziellen Engpass gibt. Es geht dem Vernehmen nach vielmehr um die Finanzierung der in der Regel schwachen nächsten Wintermonate, zumal, wenn die kommende Sommersaison womöglich schlechter läuft als zunächst erwartet. Condor hatte im April 2020 die Zusage über 550 Mill. Euro Unterstützung über einen KfW-Kredit von Bund und Land erhalten. Von diesen 550 Mill. Euro waren 256 Mill. Euro geflossen, um das Darlehen zurückzuzahlen, das Condor nach der Insolvenz von Thomas Cook erhalten hat. Abzüglich der Verfahrenskosten aus dem Schutzschirmverfahren verblieben 250 Euro Mill. als Unterstützung für die Coronakrise, „aus denen wir bis dato schöpfen“.

Eigentlich hatte sich die Fluglinie mit dem polnischen Investor PGL auf einen Einstieg geeinigt, aber die Polen gerieten wegen der Coronavirus-Pandemie selbst in Nöte und zogen sich zurück. Zuletzt hatte es geheißen, Condor habe bei der Investorensuche keine Eile. Frühestens in zwölf Monaten werde mit der Käufersuche begonnen, eventuell können aber auch 18 bis 24 Monate ins Land gehen. Doch die ungewissen Aussichten für die kommenden Monate haben hier anscheinend für ein Umdenken gesorgt.