WERTBERICHTIGT

Conergy schaut in den Mond

Börsen-Zeitung, 6.7.2013 Wer zählt die Pleitefälle, nennt die Namen. . . Die deutsche Solarbranche schimpft über Überkapazitäten, Billigkonkurrenz und sinkende Subventionen. In Europa wurden auf Betreiben gerade deutscher Hersteller auf...

Conergy schaut in den Mond

Wer zählt die Pleitefälle, nennt die Namen. . . Die deutsche Solarbranche schimpft über Überkapazitäten, Billigkonkurrenz und sinkende Subventionen. In Europa wurden auf Betreiben gerade deutscher Hersteller auf Solarmodulimporte aus China vor Kurzem Strafzölle verhängt. Wie die Lösung im milliardenschweren Solarstreit auch aussieht: Die Branche ist schon größtenteils über die Wupper gegangen. Konzerne wie Bosch und Siemens, die spät in das Geschäft einstiegen, holten sich blutige Nasen. Solarworld steht am Abgrund, die Reste der einst als Dax-Aspirant geltenden Q-Cells gingen an die koreanische Hanwha, Solon, Solar Millennium und Centrotherm mussten zum Amtsgericht. Nun ist nach langer Restrukturierung auch der “Fallen Angel” Conergy pleite. Bei den Hamburgern, schon seit Jahren in den League Tables der größten Kapitalvernichter auf Top-Position, kam einiges zusammen: Missmanagement, Wechsel an der Spitze, Rechtsstreitigkeiten, Hedgefonds als Finanziers und vor allem die in einer sonnigeren Vergangenheit eingegangenen Lieferverträge, die sich als viel zu teuer entpuppten.wb