ste Hamburg – Der Autozulieferer Continental will bei der Anfang September angekündigten Verschärfung seines Sparkurses auch das Reifenwerk in Aachen mit 1 800 Mitarbeitern bis Ende 2021 schließen. Es handele sich um eine kapazitätsanpassende Maßnahme, die Nachfrage im europäischen Reifenmarkt sei seit längerem rückläufig, erklärte ein Sprecher des Dax-Konzerns aus Hannover auf Nachfrage. Arbeitnehmervertreter kritisierten die Pläne scharf. “Der Kahlschlag im Rubber-Geschäft ist weder mit der Transformation der Autoindustrie zu begründen noch mit der Coronakrise”, sagte Francesco Grioli von der Gewerkschaft IG BCE und Conti-Aufsichtsratsmitglied. “Das ist schlicht Streichen um des Streichens willen.” Christiane Benner, zweite IG-Metall-Vorsitzende und stellvertretende Aufsichtsratschefin des Konzerns, forderte das Management auf, “eine auf die Zukunft gerichtete Geschäftsstrategie” vorzulegen. Der Zulieferer hatte erklärt, von 2023 an jährliche Bruttoeinsparungen von mehr als 1 Mrd. Euro anzustreben – doppelt so viel wie im September 2019 angekündigt. Zur Disposition stehen weltweit 30 000 anstatt 20 000 Arbeitsplätze, davon rund 13 000 in Deutschland.