Continental lockt die Investoren mit starken Geschäftszahlen
Der Zulieferer Continental hat von der Erholung seines Autogeschäfts profitiert und Umsatz und Gewinn im ersten Quartal deutlich gesteigert. Der Vorstand um Konzernchef Nikolai Setzer erwartet eine Fortsetzung dieser Entwicklung und bekräftigte seine Geschäftsprognose für das Gesamtjahr. Zuversichtlich stimmt ihn auch ein Großauftrag im Geschäftsfeld Autonomes Fahren in Höhe von 1,7 Mrd. Euro.
Nach dem schwachen Auftaktquartal des vergangenen Jahres legte der Umsatz nun um 11% auf 10,3 Mrd. Euro zu, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Der Betriebsgewinn (bereinigtes Ebit) kletterte um 35% auf 578 Mill. Euro, was einer Marge von 5,6% entspricht. Der Nettogewinn stieg um 59,6% auf 382 Mill. Euro. An der Börse legte die Continental-Aktie zum Handelsstart um 4% zu. Danach pendelte sie sich mit einem Zuwachs von rund 3% bei 66,60 Euro ein und führte damit die Gewinnerliste im Dax an.
"Wir halten an unserem Ausblick für das Gesamtjahr fest", sagte Finanzchefin Katja Dürrfeld. Demnach rechnet der Vorstand mit einem Umsatz von 42 bis 45 Mrd. Euro und einer Marge von 5,5 bis 6,5%. Im laufenden Jahr erwartet Continental unverändert eine Zunahme der weltweiten Produktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen um 2 bis 4%.

Die Autosparte, die im Vorjahresquartal tief in die roten Zahlen gerutscht war, schrieb nun einen kleinen Gewinn. Die Marge lag mit 0,8% deutlich über der des ersten Quartals des Vorjahres von minus 4,1%. Der Umsatz stieg um 18,1% auf 5 Mrd. Euro, was allerdings zu einem geringen Teil an Wechselkurseffekten und einem veränderten Zuschnitt der Sparte lag.
Das Ergebnis der Autosparte liege wie erwartet unterhalb der Prognose für das Gesamtjahr, sagte Vorstandschef Setzer. "Dies wird sich gemäß unseren Erwartungen im weiteren Jahresverlauf entsprechend positiv entwickeln." Setzer hatte jüngst seinen Vertrag bis 2029 verlängert, die Leitung der Autosparte aber an Philipp von Hirschheydt abgegeben.
China-Strategie bekräftigt
Der Diskussion über eine Verringerung der Abhängigkeit deutscher Unternehmen vom chinesischen Markt kann Continental für sich wenig abgewinnen. Finanzchefin Dürrfeld verwies gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters auf die bedeutende Rolle Chinas sowohl für die Beschaffung als auch für den Absatz der Autoindustrie. "Wir haben immer unsere Strategie verfolgt, dass wir im Markt für den Markt investieren und auch im Markt für den Markt produzieren", sagte Dürrfeld. "Das sehen wir nach wie vor als die richtige Strategie an, wenn es um China geht."
Die Managerin verwies in diesem Zusammenhang auch auf das bedeutende Konzerngeschäft auf dem europäischen Markt. "Wir sind ein Unternehmen, das eine sehr starke Verankerung in Europa hat", sagte sie. Continental erwirtschaftete im vergangenen Jahr knapp die Hälfte seiner Erlöse in Europa und 27% in Nordamerika. China steuerte rund 12% der Umsätze bei. Ob dieser Anteil gleich bleiben oder sich verändern werde, könne sie gegenwärtig nicht sagen, sagte Dürrfeld. Insgesamt hatte das Geschäft in der Region Asien-Pazifik einen Umsatzanteil von 22%.