Corona-Impfstoff wird für Biontech zum Saisongeschäft
Corona-Impfstoff wird für Biontech zum Saisongeschäft
Biotechunternehmen erwartet Umsatz von 5 Mrd. Euro
swa Frankfurt
Vor drei Jahren hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Verbreitung des Coronavirus zur weltweiten Pandemie erklärt, vor wenigen Tagen hat die Organisation den internationalen Gesundheitsnotstand nun wieder aufgehoben. Seit mehr als einem Jahr seien sowohl die Zahl der Corona-Neuinfektionen als auch die Zahl der Todesfälle infolge einer Ansteckung rückläufig, begründete WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus die Entscheidung, welche die WHO auf Empfehlung eines Expertengremiums getroffen hat. Bei der Corona-Pandemie handele es sich mittlerweile um ein “etabliertes und andauerndes Gesundheitsproblem”. “Das bedeutet jedoch nicht, dass Covid-19 als globale Gesundheitsbedrohung vorbei ist”, warnte Tedros.
Auch als endemische Erkrankung wird weiterhin gegen Corona geimpft werden. Der Impfstoff-Pionier Biontech rechnet entsprechend mit einem saisonalen Geschäft mit Corona-Vakzinen. Das Unternehmen bereite für den Herbst einen weiterentwickelten Covid-19-Impfstoff vor. Es liefen die Vorbereitungen, um bei Bedarf einen variantenangepassten Impfstoff bereitzustellen, sagte Vorstandschef Ugur Sahin mit Bekanntgabe der Zahlen des ersten Quartals.
Künftig wird Biontech das Corona-Vakzin nicht mehr primär über Verträge mit Regierungen verkaufen, sondern über kommerzielle Bestellungen aus dem Markt. Das Unternehmen rechnet 2023 weiterhin mit Impfstoffumsätzen in Höhe von etwa 5 Mrd. Euro, wobei sich das Geschäft deutlich in die zweite Jahreshälfte verschieben wird. Die Neuverhandlung des mit der Europäischen Kommission geschlossenen Liefervertrags laufe noch, wobei Mengen reduziert oder Lieferungen gestaffelt werden könnten.
Im ersten Quartal zeigt Biontech mit Normalisierung des Coronageschäfts einen Umsatzrückgang von 6,4 Mrd. auf 1,3 Mrd. Euro. Der Nettogewinn brach von 3,7 Mrd. auf 502 Mill. Euro ein. Damit übertraf das Unternehmen die Markterwartungen. Im Fokus steht nun die Entwicklung neuer Produkte, vor allem Immuntherapien gegen Krebs. In der Kasse waren Ende März gut 12 Mrd. Euro für die weitere Expansion.