Corona schon früh auf dem Radar globaler Konzerne

Kaffeehauskette Starbucks warnte bereits im Januar

Corona schon früh auf dem Radar globaler Konzerne

ds Frankfurt – Global tätige Unternehmen hatten die Ausbreitung des Coronavirus sowie potenzielle Folgen der Pandemie für ihr Geschäft schon früh auf dem Radar. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Universität Stanford. Bereits im Januar informierten der Erhebung zufolge vereinzelte US-Unternehmen ihre Investoren über mögliche Auswirkungen von Covid-19 und damit lange vor dem allgemeinen Börsencrash Ende Februar.”Ironischerweise war das Biotechnologieunternehmen Moderna vielleicht das erste Unternehmen, das in einer öffentlichen Einreichung ausdrücklich auf das Coronavirus Bezug nahm”, heißt es in der Studie. Moderna berichtete am 22. Januar in einer Einreichung bei der US-Börsenaufsicht SEC von der “möglichen Schaffung eines Impfstoffs als Reaktion auf die gegenwärtige Bedrohung der öffentlichen Gesundheit durch das Coronavirus”. Das erste Fortune-100-Unternehmen, das die Auswirkungen des Coronavirus bekannt gab, war der Studie zufolge Starbucks am 28. Januar. Der Kaffeeriese, der 14 % seines Umsatzes in China erwirtschaftet, verwies auf die möglichen Auswirkungen des Virus auf seine chinesischen Betriebe. Starbucks schrieb: “Ende Januar 2020 haben wir als Reaktion auf den Ausbruch des Coronavirus mehr als die Hälfte unserer Geschäfte in China geschlossen.” Starbucks bemerkte auch, dass “zum Zeitpunkt dieser Meldung der Ausbruch weitgehend auf China konzentriert war, obwohl Fälle in anderen Ländern bestätigt wurden”.Anfang des Jahres waren solche Meldungen allerdings noch die Ausnahme, doch stieg die Erwähnung von Covid-19 in den Quartals- und Jahresberichten ab Februar rapide an (siehe Grafik). In den einzelnen Branchen gab es der Erhebung zufolge große Unterschiede. Ausnahmslos alle Unternehmen in der Reise- und Flugbranche erwähnten bis Ende März in ihren SEC-Einreichungen Covid-19, und Unternehmen in der Unterhaltungsbranche kamen bis Ende März auf eine ebenfalls deutlich überdurchschnittliche Quote von 93 %, während sie bei Versorgern mit 39 % am niedrigsten war.Zunächst waren die Auswirkungen auf die Lieferketten das am häufigste genannte Thema; ab Mai seien dann vor allem die Erklärungen, auf Prognosen zu verzichten, mit dem Virus begründet worden. “Auch sehen wir eine deutliche Zunahme der Offenlegung von Cash-Positionen, da die Marktängste hinsichtlich Liquidität und Solvenz zunahmen”, schreiben die Forscher.Für die Studie mit dem Titel “The spread of Covid-19 disclosure” haben die Wissenschaftler bei der SEC eingereichte Unterlagen von 3 644 börsennotierten US-Unternehmen gesichtet.