Coronavirus bremst Schaltbau-Wachstumsplan

Sanierung beendet - Profitabilität steigt

Coronavirus bremst Schaltbau-Wachstumsplan

jh München – Der Verkehrstechnikkonzern Schaltbau hat seine Sanierung abgeschlossen. Nach dem Verkauf unrentabler Konzernteile und einer Einigung mit Banken auf einen Finanzierungsplan im vergangenen Jahr will sich das Unternehmen “nun voll auf die bevorstehende Wachstumsphase konzentrieren”, wie Schaltbau mitteilt. Doch die Coronavirus-Welle trifft auch den Münchner Konzern.Finanzvorstand Thomas Dippold spricht von einer zunehmenden Unsicherheit über den Einfluss der Epidemie auf die Konjunktur “sowie bestimmte Lieferketten und Wirtschaftszweige”. Dennoch verbreitet der Vorstand Zuversicht: “Wir gehen derzeit von einer Normalisierung der Situation im zweiten Quartal aus.”Vor gut vier Monaten hatte Vorstandssprecher Albrecht Köhler gesagt, Schaltbau peile für die nächsten Jahre ein Umsatzwachstum von jeweils 10 bis 15 % an. Die Umsatzrendite solle sich in die Richtung von 10 % bewegen. 2019 stieg die Marge – bezogen auf das Ergebnis vor Zinsen und Steuern – nach vorläufigen Zahlen auf 5,9 (i. V. 4,7) %. Angestrebt waren 5 bis 6 %. In den Werten sind die verkauften Unternehmensteile ausgeklammert.Der ebenfalls darum bereinigte Umsatz nahm um 9,5 % auf 496 Mill. Euro zu. Der gesamte Wert verringerte sich auf 511 (518) Mill. Euro. Trotz der Restrukturierung habe Schaltbau das organische Wachstum vorangetrieben, kommentiert Köhler das Abschneiden im vergangenen Jahr. Alle drei Segmente hätten zum Anstieg beigetragen, am absoluten Wert gemessen rund die Hälfte die Mobile Verkehrstechnik, die größte Sparte. Gründe dafür seien die Dynamik im europäischen Schienenfahrzeuggeschäft und Projektanläufe in Nordamerika gewesen. Mit einer Rate von 19 % legte die Stationäre Verkehrstechnik am stärksten zu. Schaltbau begründete dies mit zusätzlichen Umsätzen mit Bahnsteigtüren und “einer hohen internationalen Nachfrage nach Achszählsystemen”.