Der US-Kosmetikkonzern Coty gibt weitere Anteile am Haarpflegeunternehmen Wella ab. Allerdings wandert das Beteiligungspaket in Höhe von 3,6% nicht an den Mehrheitseigner KKR, sondern an die brasilianische Investmentfirma IGF Wealth Management, wie Coty am Dienstag mitteilte. Der Vermögensverwalter zahlt dafür 150 Mill. Dollar. Mit dem Closing der Transaktion wird binnen zwei Monaten gerechnet. KKR muss dem Deal aber noch zustimmen.

Coty-Finanzchef Laurent Mercier bezeichnete den Anteilsverkauf als einen Meilenstein für sein Unternehmen. Die Teil-Monetarisierung der Beteiligung stärke die Bilanz, und in den nächsten zwei Jahren habe der Konzern zudem keine Refinanzierungssorgen. “Die geplante Transaktion ist ein konkreter Schritt zu unserem Versprechen, bis Ende 2025 sowohl die Wella-Beteiligung komplett verkauft zu haben als auch den Leverage auf etwa 2 gesenkt zu haben.”

Bei Coty verbleiben 22,3% der Wella-Anteile. Sie haben nach Angaben des US-Konzerns, der von der deutschen Milliardärsfamilie Reimann kontrolliert wird, einen Wert von 900 Mill. Dollar.

Daraus errechnet sich ein Unternehmenswert für Wella von gut 4 Mrd. Dollar. Der Haarpflegespezialist hatte seit der Jahrtausendwende mehrfach den Besitzer gewechselt. Immer wieder hatte auch Henkel Interesse gezeigt, die Gelegenheit aber wohl vor allem wegen unterschiedlicher Preisvorstellungen drei Mal an sich vorbeiziehen lassen. Coty hatte Wella 2015 von Procter & Gamble übernommen. Fünf Jahre später verkaufte der US-Kosmetikriese das Unternehmen mit den Marken Wella, Clairol, OPI und GHD mehrheitlich an KKR. Der Private-Equity-Investor übernahm 60%, die Unternehmensbewertung lag damals bei 4,3 Mrd. Dollar. Später gingen weitere Pakete häppchenweise an KKR, die heute 74,1% an Wella hält.

Zahlen zu Umsatz und Ergebnis hält Wella geheim. Im Dezember vergangenen Jahres hatte die Wella Company zwar eine enthuasiastische Pressemitteilung herausgegeben und behauptet, mit den Zahlen über den Erwartungen zu liegen, konkrete Daten aber nicht geliefert.