Covestro rechnet mit sprudelnden Einnahmen

Unternehmen hat Zukäufe, aber auch Sonderausschüttungen im Blick - Aktie gibt deutlich nach

Covestro rechnet mit sprudelnden Einnahmen

BZ Frankfurt – Der Chemiekonzern Covestro rechnet für die kommenden Jahre mit sprudelnden Einnahmen und will überschüssiges Geld an die Aktionäre ausschütten. Das Geld solle unter anderem zunächst für gezielte Zukäufe genutzt werden, sagte Covestro-Chef Patrick Thomas laut Reuters am Donnerstag. Namen möglicher Kandidaten für eine Übernahme nannte Thomas nicht.Es gebe aber keinen Grund, liquide Mittel zu horten, sollten sich keine relevanten Übernahmemöglichkeiten ergeben. “Wir beabsichtigen daher, überschüssige Mittel an unsere Aktionäre zurückzugeben, sollten über 24 Monate hinweg keine nennenswerten M-&-A-Aktivitäten erfolgen”, sagte er.Ob mögliche Sonderausschüttungen auch noch der Mutter Bayer zugutekommen werden, ist unklar. Der Konzern strebt eigenen Angaben zufolge mittelfristig die vollständige Trennung von Covestro an. Erst Anfang Juni hatte sich Bayer von weiteren Covestro-Papieren getrennt und seinen Anteil auf 44,8 % reduziert.An der Börse kamen die Nachrichten vom Kapitalmarkttag nicht gut an. Die Covestro-Aktie stand gegen Mittag mit mehr als 1,5 % im Minus bei knapp 65,60 Euro, bis zum Abend hatte sich der Verlust auf über 4 % ausgeweitet. Einige Anleger befürchteten nun wohl, dass Covestro bei der Suche zu erfolgreich sein werde, kommentierte ein Börsianer die Kursverluste. Denn eigentlich seien die Signale vom Unternehmen ziemlich positiv. Hoher freier Cash-flowDie Investoren können sich dennoch auf eine anhaltend attraktive Dividendenpolitik einstellen. Covestro wolle weiterhin eine steigende oder zumindest stabile Dividende zahlen, versicherte Konzernchef Thomas, der nach dem überraschenden Rückzug von Frank Lutz derzeit auch Interims-Finanzchef bei Covestro ist.Die Mittel hierzu sind nach den Prognosen des Unternehmens umfangreich: Covestro rechnet für das laufende Jahr mit einem Wachstum auf dem Niveau seiner Abnehmerindustrien, die stärker wachsen sollten als das globale Bruttoinlandsprodukt. Der Konzern geht daher davon aus, auch weiterhin hohe Barmittel erwirtschaften zu können – über die kommenden fünf Jahre dürften sich 5 Mrd. Euro (Free Operating Cash- flow) anhäufen.Auch die Investitionen in das eigene Geschäft sollen steigen und mittelfristig über der Höhe der Abschreibungen liegen. So will Covestro unter anderem Produktionsengpässe abschalten, gleichzeitig aber das eigene Portfolio breiter aufstellen. Damit soll der Konzern künftig noch unabhängiger von zyklischen Schwankungen werden.