CTS Eventim schockt Anleger mit Gewinneinbruch
CTS schockt mit Gewinneinbruch
Schwache Halbjahreszahlen lösen Kurssturz der Aktie des Konzertveranstalters aus
sck München
Der Konzertveranstalter- und Ticketvermarkter CTS Eventim ist an der Börse mit unerwartet schwachen Quartalszahlen abgeblitzt. Nach Vorlage des Zwischenberichts zum 30. Juni brach die Aktie des MDax-Mitglieds im Xetra-Handel zeitweise um ein Fünftel auf 79,10 Euro ein. Das erinnert an den Dämpfer Ende Mai, als der Konzern die Daten des ersten Quartals vorlegte. Seinerzeit enttäuschte das Unternehmen die Investoren mit einem Gewinneinbruch. Der Titel sackte um 15% ab.
Der jüngste Rückschlag trifft auch CEO Klaus-Peter Schulenberg. Der Firmengründer und langjährige Vorstandschef hält über seine Stiftung KPS 38,8% des Grundkapitals. Trotz des schwierigen ersten Jahreshälfte bekräftige er seine Prognose, im Gesamtjahr 2025 das operative Ergebnis „moderat“ zu steigern.
Mehrkosten dämpfen
Während zum Jahresauftakt insbesondere negative Währungseffekte CTS Eventim zusetzten, drückten im Frühjahrsquartal vor allem Aufwendungen für die Integration von Zukäufen (See Tickets und France Billet) und der Kostendruck bei Konzertveranstaltungen die Ertragskraft des Unternehmens. Das hochprofitable Geschäftsfeld Ticketing, also der Verkauf von Karten über das Internet, konnte diesen Schwund nur abfedern.
Die Belastungen führten dazu, dass im zurückliegenden Dreimonatsabschnitt der Umsatz faktisch bei 795 Mill. Euro stagnierte nach 794 Mill. Euro im zweiten Quartal des Vorjahres. Während die kleinere Sparte Ticketing um 15% auf 202 Mill. Euro zulegte, verzeichnete der größere Bereich Live Entertainment einen Erlösrückgang um 5% auf 603 Mill. Euro. Aufgrund des soliden Jahresauftakts im operativen Geschäft verbuchte CTS Eventim nach sechs Monaten ein Umsatzplus im Konzern von 8% auf 1,3 Mrd. Euro. Dazu trugen auch die Neuerwerbungen bei. CTS Eventim zufolge ist das der höchste Konzernumsatz in der Unternehmensgeschichte im ersten Halbjahr.
Bereichsmarge sackt deutlich ab
Das (angepasste) Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) fiel im zweiten Quartal um 9% auf 100 Mill. Euro. Grund dafür war die Schwäche im Live Entertainment. Die Sparte büßte 40% auf 22 Mill. Euro ein. Die Bereichsmarge schrumpfte um 2,1 Prozentpunkte auf 3,7%. Deutlich besser lief es in der Einheit Ticketing. Das Ebitda des Bereichs legte um 7% auf 78 Mill. Euro zu. Der Ticketverkauf hielt seine Umsatzrendite mit 38,6% (minus 3,3 Prozentpunkte) auf einem hohen Niveau.
Nach sechs Monaten verzeichnete CTS Eventim ein mit 201 Mill. Euro stagnierendes Ebitda. Nach Steuern verdiente der Konzern 90 Mill. Euro. Das sind 28% weniger als im gleichen Vorjahreszeitraum. Davon entfallen auf das zweite Quartal 44 Mill. Euro (minus 24%).
