Ticketvermarkter

CTS Eventim traut sich mehr zu

Nach einem soliden ersten Halbjahr hat der Konzertveranstalter und Ticketvermarkter CTS Eventim seine Prognose für 2023 erhöht. Laut CEO Klaus-Peter Schulenberg hat sich das Geschäft nach der Corona-Krise normalisiert.

CTS Eventim traut sich mehr zu

CTS Eventim traut sich mehr zu

Prognose erhöht – Dynamik soll sich fortsetzen

sck München

Nach einem robusten ersten Halbjahr hat der Ticketvermarkter und Konzertveranstalter CTS Eventim seine Erwartungen für das laufende Jahr erhöht. Der Vorstand rechnet mit einem höheren Umsatz und einem höheren operativen Ergebnis, teilte das Unternehmen zur Vorlage seines Halbjahresberichts mit. Bislang ging die Konzernführung von Erlösen und einem um Sondereffekte bereinigten ("normalisierten") Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) auf Vorjahresniveau aus. Nach "Marktverzerrungen" infolge der Corona-Pandemie befinde sich CTS Eventim wieder im "Normalbetrieb", ließ sich CEO Klaus-Peter Schulenberg in einer Pressemeldung zitieren.

Zwei positive Effekte sorgen für eine anhaltende Dynamik im laufenden dritten Quartal: Der Vorverkauf für die Tour der amerikanischen Sängerin Taylor Swift sei "erfolgreich gestartet", so CTS Eventim. Es sei der "Megaseller" des Jahres. Der mehrheitlich übernommene französische Ticketvermarkter France Billet werde zudem erstmals voll konsolidiert.

Schadenersatz nicht enthalten

Die Prognose enthält nach Unternehmensangaben noch nicht den anteiligen Schadenersatz des Bundes aus der gescheiterten Pkw-Maut. Zur Erinnerung: Im Juli sprach ein Schiedsgericht den beiden Mautbetreibergesellschaften CTS und Kapsch TrafficCom insgesamt 243 Mill. Euro zu. Der Grund: Die geplante Pkw-Maut des früheren Bundesverkehrsministers Andreas Scheuer (CSU) war 2019 beim Europäischen Gerichtshof gescheitert. Zuvor erhielt aber das Joint Venture beider Unternehmen vom Ministerium dafür bereits den Zuschlag. Nach dem Urteil verklagten CTS und Kapsch den Bund auf Schadenersatz.

Die Anleger reagierten auf das Zahlenwerk und den Ausblick wohlwollend. Die Aktie von CTS Eventim gewann im Xetra-Handel zeitweise 2% auf 59,50 Euro an Wert. Das Papier geriet im Juni in Turbulenzen nach einem kritischen Bericht des Satirikers Jan Böhmermann in seiner Sendung "ZDF Magazin Royale" über das CTS-Geschäftsgebaren. Der Titel büßte seinerzeit 8,3% ein. Von diesem Dämpfer konnte sich die Aktie noch nicht vollständig erholen. Konjunktursorgen dämpften zuletzt die Stimmung an den Börsen.

Umsatz kräftig gestiegen

Im ersten Halbjahr sprang der Umsatz um nahezu zwei Fünftel auf über 1 Mrd. Euro. Diese Schwelle überschritt CTS Eventim erstmals nach den ersten sechs Monaten eines Jahres. Der Konzern profitierte von einem dynamischen Geschäft nach Aufhebung der Corona-Beschränkungen.

Proportional zum Umsatz legte das normalisierte Ebitda auf 171 (123) Mill. Euro zu, davon entfallen auf das zweite Quartal 95 (100) Mill. Euro. Der leichte Rückgang ist auf einen Basiseffekt zurückzuführen. Im zweiten Dreimonatsabschnitt 2022 bezog CTS Eventim von Corona-Hilfe des Staates von 25 Mill. Euro. Lässt man diese Finanzhilfen des Vorjahres aus, wäre das normalisierte Ebitda um 27% gestiegen, berichtete das Unternehmen.

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