Curanum stoppt Umbaupläne

Kapitalschritt kommt nach Aktionärsklagen unter neuem Eigner nicht zustande

Curanum stoppt Umbaupläne

sck München – Der französische Seniorenheimbetreiber Korian und seine börsennotierte Münchner Tochtergesellschaft Curanum haben nach hartem Widerstand ihre Umbaupläne für die Deutschland-Aktivitäten auf Eis gelegt. Die ursprünglich vorgesehene Einbringung der deutschen Korian-Konzerntochter Phönix in Curanum werde rückwirkend aufgehoben und die damit geplante Kapitalerhöhung ad acta gelegt, meldete Curanum ad hoc.Die Firma sah sich zu dieser Entscheidung gezwungen, nachdem das Oberlandesgericht München im Dezember eine von Curanum beantragte frühzeitige Eintragung der beabsichtigten Zusammenlegung der beiden deutschen Konzerntöchter von Korian in das Handelsregister abgelehnt hatte (vgl. BZ vom 20.12.2013). Grund dafür waren Anfechtungs- und Nichtigkeitsklagen von Aktionären gegen das Vorhaben, obwohl auf der zurückliegenden Hauptversammlung die Anteilseigner die Fusion mehrheitlich abgesegneten.Korian wollte mit dem Zusammenschluss von Phönix und Curanum deutliche Einsparungen über Kostensynergien realisieren. Nun hofft Curanum-Vorstandschef Walther Wever, einen Großteil der erwarteten Synergien mit Hilfe eines Dienstleistungsvertrags zwischen beiden Unternehmen zu erzielen. So vereinbarten beide Korian-Töchter, dass Curanum einige Dienstleistungen auf Rechnung von Phönix erbringen kann. Ursprünglich wollte Korian neue Curanum-Aktien über eine Kapitalerhöhung zeichnen – vorausgesetzt, dass die Fusion bis Jahresende 2013 ins Handelsregister eingetragen ist. Korian hatte Curanum vor einem Jahr mehrheitlich erworben. Die Franzosen halten mittlerweile 78,5 % des Grundkapitals, fast 1 % hält Curanum selbst. Der restlichen 20,5 % befinden sich im Streubesitz. Die jüngste Nachricht löste keinen Kursrutsch der Curanum-Aktie aus. Das Papier notierte mit 2,95 Euro fast auf Vortagesniveau.