Bauzulieferer

Dämmstoffhersteller Sto kappt die Umsatzprognose

Regnerisches und kühles Wetter haben den Halbjahresumsatz des Bauzulieferers Sto beeinträchtigt. Dennoch hält das Unternehmen an der prognostizierten Bandbreite für den Gewinn fest.

Dämmstoffhersteller Sto kappt die Umsatzprognose

Dämmstoffhersteller Sto
kappt die Umsatzprognose

Regen und Kälte haben Verkäufe beeinträchtigt

hek Frankfurt

Der Dämmstoffkonzern Sto senkt seine Jahresprognose für den Umsatz. Der Bauausrüster rechnet noch mit Erlösen von 1,76 Mrd. Euro statt wie bisher mit 1,91 Mrd. Euro. Damit fehlen dem Unternehmen im laufenden Jahr 150 Mill. Euro Umsatz im Vergleich zur bisherigen Planung. Es zeichnet sich ein leichter Rückgang zu 2022 ab, als 1,79 Mrd. Euro erlöst wurden. Das Management begründet die Revision unter anderem mit der ungünstigen Witterung in der ersten Hälfte 2023.

An der Gewinnprognose von 118 Mill. bis 143 Mill. Euro vor Zinsen und Steuern hält der Hersteller von Fassaden-Dämmstoffen und Lacken jedoch fest. Im Vorjahr erreichte das Ebit 129,7 Mill. Euro. Den Ausblick knüpft Sto an gute Witterungsverhältnisse und einen den Erwartungen entsprechenden Konjunkturverlauf. Mögliche Belastungen aus dem Krieg in der Ukraine bleiben außen vor.

Bei den Investitionen tritt der Konzern kürzer: Aus dem Budget von 71 Mill. Euro würden lediglich rund 50 Mill. Euro abfließen, teilt Sto mit. Gründe seien Verschiebungen bei Großprojekten und "Ergebnissicherungsmaßnahmen".

Am Kapitalmarkt wurde der Zwischenbericht wohlwollend aufgenommen. Die börsennotierten Vorzugsaktien legten am Dienstag im Handelsverlauf 5% zu.

Regen und Kälte beeinträchtigen Kerngeschäft

Häufige Niederschläge und mitunter tiefe Temperaturen bis Mitte Mai hätten das Kerngeschäft mit Fassadensystemen beeinträchtigt, berichtet das Unternehmen aus Stühlingen im Süden Baden-Württembergs. Folglich gab der Halbjahresumsatz um 3,6% auf 856,3 Mill. Euro nach. Im Juli sei der Umsatz im Jahresvergleich geringfügig gestiegen, aber unter den Erwartungen geblieben.

Auf der Kostenseite hätten sich Energie und energieintensive Materialien wie Zement und Mineralwolle weiter verteuert. Darauf habe man mit "konsequentem Kostenmanagement" und höheren Verkaufspreisen reagiert. So sei die Rohertragsmarge von 50,2% im ersten Halbjahr 2022 auf 52,8% gestiegen. Sie sei aber noch deutlich niedriger als vor 2022.

Das Halbjahres-Ebit ging um 9,1% auf 58,2 Mill. Euro zurück, der Vorsteuergewinn um 7,9% auf 57,9 Mill. Euro. Die Vorsteuermarge gab auf 6,8 (7,1)% des Umsatzes nach. Die im Vorjahr aufgebauten Vorräte seien selektiv wieder verringert worden. Das trug neben niedrigeren Ertragssteuerzahlungen dazu bei, den Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit von -22,2 Mill. Euro auf 33,1 Mill. Euro zu drehen.

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