Daimler-Gewinn zieht dank EADS an

Quartalszahlen überraschen positiv - Aktie legt kräftig zu - Deutlich höhere Margen als im Startquartal

Daimler-Gewinn zieht dank EADS an

Der Autokonzern Daimler hat Analysten mit seinen vorläufigen Zahlen für das erste Quartal positiv überrascht. Der deutliche Anstieg des operativen Ergebnisses ist zwar ausschließlich dem Verkauf der EADS-Anteile zu verdanken, doch die Entwicklung ist unverkennbar positiv.bl Stuttgart – Der Autobauer Daimler hat im zweiten Quartal deutlich bessere Zahlen eingefahren, als am Markt erwartet worden war, und die Veröffentlichung deshalb vorgezogen. Anleger reagierten sehr positiv: Die Aktie schloss am Freitag 6,2 % fester mit 52,35 Euro und war damit Tagesgewinner im Dax.Bei einem Umsatzanstieg auf 29,7 (i. V. 28,9) Mrd. Euro schoss das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) auf 5,2 (2,2) Mrd. Euro nach oben. Grund dafür war ein einmaliger positiver Sondereffekt in Höhe von 3,2 Mrd. Euro aus dem Verkauf der verbliebenen EADS-Anteile in Höhe von 7,5 %. Rechnet man diesen Effekt, der in den nächsten Quartalen wegfällt, heraus, ergibt sich ein Ebit-Rückgang auf 2 Mrd. Euro.Überproportional fiel dieser Ergebnisrückgang in der Pkw-Sparte aus, wo das Ebit auf 1 (1,3) Mrd. Euro sank, obwohl der Absatz wuchs und die Erlöse auf 16,3 (15,4) Mrd. Euro stiegen. Die Marge ging auf 6,4 (8,4) % zurück. Dennoch ist diese Entwicklung aus Sicht von Analysten positiv: Denn der über mehrere Quartale anhaltende Margenrückgang wurde gestoppt. Im Vergleich zum ersten Quartal, als die Rendite in der wichtigsten Daimler-Sparte auf nur noch 3,3 % abgesackt war, ist dies eine deutliche Verbesserung, die neben neuen Modellen auch dem eingeleiteten Effizienzprogramm geschuldet ist. Viele neue Modelle wie die facegeliftete E-Klasse und die gerade in die Verkaufsräume gerollte S-Klasse stimmen Daimler für die Zukunft optimistisch. Die Zielmarge im Pkw-Sektor von 10 % liegt jedoch noch weit entfernt, ebenso wie die Konkurrenten BMW und Audi, die auf etwa 11 % kommen.Der Konzern bestätigte auch insgesamt seine Prognose für das Gesamtjahr, die nach dem ersten Quartal zum zweiten Mal innerhalb von sieben Monaten nach unten korrigiert worden war. Das Ebit soll im zweiten Halbjahr über dem der ersten Jahreshälfte liegen, als es auf 3 (4,4) Mrd. Euro zurückgegangen war. Für das Gesamtjahr erwartet Daimler ein Ebit unter den 8,1 Mrd. Euro des vergangenen Jahres.Analysten zeigten sich positiv überrascht. Die Ratingagentur Moody’s hatte erst am Donnerstag ihre langfristige Bewertung von “A3” bestätigt, den Ausblick aber von “positiv” auf “stabil” gesenkt.Auch die Nutzfahrzeuge überraschten positiv. Der weltgrößte Lkw-Konzern musste zwar einen Umsatzrückgang auf 8 (8,1) Mrd. Euro und ein rückläufiges Ebit von 434 (524) Mill. Euro hinnehmen. Doch rechnet man einen Sondereffekt aufgrund eines Restrukturierungsprogramms wegen Personalabbaus in Höhe von 82 Mill. Euro heraus, liegt man in diesem Bereich quasi auf Vorjahresniveau. Die Marge blieb gegenüber dem Vorjahr mit 6,4 % stabil und lag deutlich über den 1,7 % des ersten Quartals.Besser als im Vorjahr schnitt mit einem operativen Ergebnis von 204 (197) Mill. Euro die Van-Sparte ab. Das im Vorjahresquartal noch defizitäre Busgeschäft kehrte mit einem Ebit von 27 ( – 57) Mill. Euro in die schwarzen Zahlen zurück, obwohl es auch hier Sonderbelastungen von 20 Mill. Euro gab. Etwas schlechter schnitt das Finanzdienstleistungsgeschäft mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern von 319 (338) Mill. Euro ab.