Daimler gibt in der Motortechnik Gas

3 Mrd. Euro für noch abgasärmere Aggregate

Daimler gibt in der Motortechnik Gas

po Frankfurt – Der Stuttgarter Autobauer Daimler will offensiv aus dem geschäfts- und imageschädigenden Abgasthema herausfahren. In der neuen E-Klasse setzt die Marke mit dem Stern auf einen völlig neu entwickelten Vierzylinder-Dieselmotor, der sich durch besonders niedrige Stickoxidwerte auszeichne. Das hätten unabhängige Messungen der Sachverständigenorganisation Dekra ergeben. Schon heute würden diese neuen Aggregate die erst ab September 2017 für die EU geplanten strengeren Emissionsgrenzwerte einhalten.Der neue Motor sei das erste Mitglied einer modular aufgebauten Motorenfamilie, die sukzessive im gesamten Angebot von Mercedes-Benz und auch bei den Vans zum Einsatz kommen soll. Bis spätestens 2019 sollen alle Diesel-Pkw von Mercedes-Benz mit diesen neuen Antrieben einschließlich SCR-Katalysatoren ausgerüstet werden. Technikvorstand Thomas Weber verweist darauf, dass diese Neuerung nicht von der aktuellen Dieseldiskussion angetrieben worden sei. Man habe sich schon vor fünf Jahren dazu entschlossen, “massiv in die Weiterentwicklung der Dieseltechnologie zu investieren”. Aber auch die Benziner würden weiter verbessert und noch umweltverträglicher. “Aus diesem Grund investieren wir in Summe rund 3 Mrd. Euro und sorgen so – sowohl bei künftigen als auch bei unseren aktuellen Fahrzeugen – für ein weiter verbessertes Verbrauchs- und Emissionsverhalten.”Die Deutsche Umwelthilfe wirft Daimler vor, die geltenden Stickoxid-Grenzwerte auch beim Mittelklassemodell C-Klasse um ein Vielfaches zu überschreiten. In den USA gibt es deswegen Sammelklagen, zudem ermitteln US-Behörden. Benziner mit FilterWährend beim Diesel schon seit Jahren Partikelfilter eingesetzt werden, will Daimler jetzt “als erster Hersteller den großflächigen Einsatz von Partikelfiltern auch für Benziner” durchsetzen. Gestartet wird damit im nächsten Jahr mit der S-Klasse. Während beim Dieselmotor die Stickoxide motorentechnisch Probleme bereiten, gilt beim Benziner das Feinstaubthema als Einfallstor für neue Attacken auf die Automobilindustrie.