Daimler streicht weitere Stellen in der Lkw-Sparte

Auch Volvo tritt in den USA auf die Bremse

Daimler streicht weitere Stellen in der Lkw-Sparte

igo Stuttgart – Die Lkw-Sparte des Autokonzerns Daimler hat auf die schwache Nachfrage nach schweren Trucks in Nordamerika mit weiteren Stellenstreichungen reagiert. An vier Standorten in den USA und Mexiko entfallen insgesamt 1 240 Jobs, teilte Daimler mit. Der Markt für mittlere und schwere Lkw der Klassen 6 bis 8 werde in Nordamerika nach einem Anstieg im Vorjahr um 15 % schrumpfen.Die mauen Aussichten in einem Kernmarkt hatten Ende Mai zu einer Prognosesenkung bei Daimler Trucks geführt. Die Sparte erwartet nun das operative Ergebnis (Ebit) und den Absatz “deutlich unter” dem Vorjahr. Zuvor waren ein leicht geringerer Absatz und ein Ebit auf dem Vorjahresniveau von 2,7 Mrd. Euro prognostiziert worden.Mit der Schwäche in den USA hat auch der Wettbewerber Volvo zu kämpfen. “Wir werden eine Zeit lang Überkapazitäten und eine geringere Nachfrage haben. Wir sehen diese Entwicklung vor allem bei schweren Lkw, dem Kerngeschäft von Volvo”, sagte ein Sprecher zu Wochenbeginn dem US-Fachblatt “Transport Topics”. Der Hersteller hat seinen Ausblick für die Produktion von Lkw der Klasse 8 um 10 000 Stück auf 250 000 Einheiten reduziert. “Das bedeutet unglücklicherweise auch, dass wir Stellen streichen müssen, aber es ist zu früh, Zahlen oder einen genauen Zeitpunkt zu nennen”, so der Sprecher weiter.Bei beiden Herstellern ist das die zweite Entlassungsrunde in Nordamerika in diesem Jahr. Volvo hatte im Februar rund 500 Mitarbeiter entlassen, bei Daimler mussten 700 Beschäftigte in Mount Holly im Bundesstaat North Carolina gehen. Dort entfallen ab 1. Juli weitere 600 Stellen, womit die Belegschaft des Werkes seit Jahresbeginn mehr als halbiert wurde. Weitere Arbeitsplätze entfallen in Gastonia, North Carolina, am größten US-Standort in Portland, Orgeon, sowie im mexikanischen Santiago. Daimler zufolge seien die Entlassungen “voraussichtlich vorübergehend”. Sobald die Produktion wieder anziehe, hätten die Betroffenen das Recht, zurückzukehren.