Danone profitiert von Babyboom in China

Verwaltungsratschef Riboud vor dem Ausstieg

Danone profitiert von Babyboom in China

wü Paris – Der Lebensmittel- und Getränkekonzern Danone hat im dritten Quartal dank der Konsolidierung des amerikanischen Biomilchproduktspezialisten White Wave sowie dem starken Wachstum der Geschäftsbereiche Babynahrung und Mineralwasser ein überraschend hohes Umsatzplus ausgewiesen. Im Zeitraum Juli bis Ende September stieg der Umsatz auf vergleichbarer Basis um 4,7 % auf 6,45 Mrd. Euro, während von Bloomberg befragte Analysten im Schnitt nur mit einem Plus von 3 % gerechnet hatten. Inklusive Zukäufen und Währungseffekten legte der Umsatz sogar um 16,6 % zu.Dabei profitierte Danone vom Ende der Ein-Kind-Politik in China, die zu einem sprunghaften Anstieg der Nachfrage nach Babynahrung und Flaschenwasser führte. Der Markt im Reich der Mitte wachse zweistellig, da dort die Zahl der Geburten nach gestiegen sei, erklärte der Konzern. Deshalb verbuchte der Bereich Spezialnahrung ein organisches Wachstum von 17,8 %, nachdem er in den ersten sechs Monaten des Jahres nur 5,5 % zugelegt hatte. Die Erlöse mit Babynahrung stiegen sogar um mehr als 20 %.Der Bereich Mineralwasser wiederum wies ein organisches Wachstum von 7,6 % aus, was er ebenfalls China zu verdanken hat, da dort die Verkäufe von aromatisiertem Mizone-Mineralwasser wieder zulegte. Dagegen ist die Nachfrage nach Milchprodukten in Europa nach Angabe von Danone weiterhin verhalten. Auch das Milchgeschäft in Brasilien laufe noch nicht wieder rund, erklärte das Management. Vorzeitiger WechselNach Informationen französischer Medien dürfte der langjährige Danone-Chef Franck Riboud seinen Posten als Verwaltungsratschef bis Ende des Jahres niederlegen. Sein Mandat läuft eigentlich noch bis zum Herbst 2019. Die Entscheidung könnte bereits am heutigen Mittwoch auf einer Verwaltungsratssitzung fallen, heißt es in Paris. Generaldirektor Emmanuel Faber könnte dann auch den Vorsitz des Verwaltungsrates übernehmen. Die Danone-Aktie legte Dienstag an der Börse von Paris 1,8 % auf 70,70 Euro zu.