WERTBERICHTIGT

Delivery Hero schluckt die Kröte

Börsen-Zeitung, 29.12.2020 Nun passiert das, was Delivery Hero eigentlich vermeiden wollte. Der Essenslieferdienst muss seine Südkorea-Tochter hergeben, um die milliardenschwere Woowa-Übernahme über die kartellrechtlichen Hürden zu bringen. Dass der...

Delivery Hero schluckt die Kröte

Nun passiert das, was Delivery Hero eigentlich vermeiden wollte. Der Essenslieferdienst muss seine Südkorea-Tochter hergeben, um die milliardenschwere Woowa-Übernahme über die kartellrechtlichen Hürden zu bringen. Dass der Aktienkurs dennoch um 9 % in die Höhe springt, lässt sich wohl nur mit der Sorge von Investoren erklären, dass der strategisch notwendige Deal scheitern könnte. In der Essenslieferbranche tobt ein harter Verdrängungswettbewerb, verbunden mit einer Konsolidierungswelle. Parallel strömt immer weiter Geld in die oft defizitären Unternehmen. Je größer, desto besser – nach diesem Rezept funktioniert das Geschäft. Geht das so weiter, werden schon bald wenige Anbieter global die Märkte unter sich aufteilen. Will Delivery Hero nicht ins Hintertreffen geraten, ist der Woowa-Deal beinahe unverzichtbar. Mit den Auflagen gelingt es den koreanischen Wettbewerbshütern immerhin, ein Quasimonopol zu verhindern. In Deutschland ist das anders: Nach dem Rückzug von Delivery Hero dominiert hier Just Eat Takeaway mit ihrer Tocher Lieferando den Markt klar.hek