Delivery Hero schluckt Instashop

360 Mill. Dollar für Lebensmittel-Plattform - Neue Märkte im Blick

Delivery Hero schluckt Instashop

hek Frankfurt – Der Dax-Neuling Delivery Hero baut sein Online-Geschäft mit dem Verkauf von Lebensmitteln, Medikamenten, Kosmetik oder Blumen mit einer Übernahme aus. Der in Berlin ansässige Essenslieferdienst erwirbt die vor fünf Jahren gegründete Instashop, einen Online-Marktplatz, der im Nahen Osten und in Nordafrika in fünf Ländern tätig ist. Die Transaktion erfolge zu einem Unternehmenswert von 360 Mill. Dollar, teilt Delivery Hero mit. Der anfängliche Kaufpreis liege bei 270 Mill. Dollar, der Rest werde fällig in Abhängigkeit vom Wachstum und von der Rentabilität in den kommenden Jahren.Ziel sei nun, das Wachstum in den bestehenden Märkten voranzutreiben und die Präsenz um weitere Länder zu erweitern. Delivery Hero will Instashop, deren Geschäftsmodell sich als schnell skalierbar erwiesen habe, als unabhängige Marke unter der derzeitigen Leitung weiterführen. Instashop habe einen Service aufgebaut, den Kunden lieben, sagte Niklas Östberg, CEO und Mitgründer von Delivery Hero: “Diese Expertise ist eine große Bereicherung für unsere Quick-Commerce-Expansion”, also die schnelle Auslieferung von Lebensmitteln und anderen Fertigwaren. Investoren reagierten verhalten auf den Deal. Die Delivery-Hero-Aktie, die seit Montag im Dax den insolventen Zahlungsabwickler Wirecard ersetzt, gab am Donnerstag um 4,7 % auf 90,82 Euro nach.Anders als die neue Muttergesellschaft erwirtschaftet Instashop ein positives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda). Grund ist nicht zuletzt, dass das in Dubai ansässige Unternehmen keine Kurierdienste unterhält. Um die Logistik müssen sich die Partnergeschäfte kümmern. Delivery Hero hingegen forciert den Ausbau des eigenen Kuriernetzes.Unter dem Strich verbuchte Delivery Hero im ersten Halbjahr 443 Mill. Euro Fehlbetrag bei einem um 87 % auf 958 Mill. Euro gestiegenen Umsatz. Auf Ebitda-Basis erreichte der um Sonderfaktoren bereinigte Verlust 320 Mill. Euro nach 171 Mill. Euro im Vorjahreszeitraum. – Nebenstehender Kommentar Bericht Seite 9