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Delivery Hero sieht sich auf Kurs

Der Lieferdienst Delivery Hero bestätigt seine im Juli überarbeitete Jahresprognose und Eckdaten des zweiten Quartals. Das um Glovo erweiterte Plattformgeschäft soll im dritten Quartal die Gewinnschwelle erreichen.

Delivery Hero sieht sich auf Kurs

hek Frankfurt

Der Lieferdienst Delivery Hero sieht sich auf gutem Weg zur operativen Profitabilität. Im dritten Quartal 2022 will das Berliner Unternehmen im Plattformgeschäft, das im Wesentlichen den Verkauf und die Auslieferung von Restaurantessen umfasst, einschließlich der neuen Tochter Glovo die Gewinnschwelle erreichen, bezogen auf das um Sondereinflüsse bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda). Im Schlussquartal sollen zwischen 40 Mill. und 120 Mill. Euro Gewinn anfallen, teilt Delivery Hero mit.

Tief in roten Zahlen steckt aber noch das neue Geschäft mit der Auslieferung von Supermarktartikeln. Die gesamte Gruppe soll dann im Geschäftsjahr 2023 operativ schwarze Zahlen schreiben.

Die hochdefizitäre spanische Glovo gehört seit Juli zu Delivery Hero. Ohne die neue Tochter habe das Plattformgeschäft im Mai und Juni beim bereinigten Ebitda an der Gewinnschwelle gelegen, bestätigt Delivery Hero. In Asien, das für fast 70% des über die Plattform verkauften Bruttowarenwerts (GMV) steht, sei das adjustierte Ebitda im zweiten Quartal positiv gewesen.

Für das dritte Jahresviertel kündigt Delivery Hero ein GMV-Wachstum von 7% im Vergleich zum Vorquartal auf 10,6 Mrd. Euro bzw. 11,5 Mrd. Euro einschließlich Glovo an. Der Start in den laufenden Dreimonatsturnus sei stark ausgefallen, heißt es. Den GMV im Vorjahreszeitraum hatte Delivery Hero mit 9,56 Mrd. Euro angegeben.

Die Finanzlage sei nach wie vor solide, versichert das Management. Die verfügbaren Barmittel werden mit 2,9 Mrd. Euro angegeben. Im Juli hat Delivery Hero die Zomato-Beteiligung im Wert von 60 Mill. Dollar am freien Markt verkauft.

Das Management bestätigt die im Juli aktualisierte Jahresprognose. Einschließlich Glovo werden zwischen 44,7 Mrd. und 46,9 Mrd. Euro GMV und 9,8 Mrd. bis 10,4 Mrd. Euro Segmentumsatz erwartet. Der operative Verlust wird auf 1,5 bis 1,6% des GMV veranschlagt. Bezogen auf die Mitte der Prognosespannen läuft das immer noch auf 710 Mill. Euro bereinigten Ebitda-Verlust im laufenden Jahr hinaus. Ge­messen an den erwarteten Segmentumsätzen be­wegt sich die Verlustrate bei 7%.

Die im Juli genannten Eckdaten des zweiten Quartals von 9,9 Mrd. Euro GMV (+18%) und 2,1 Mrd. Euro Segmentumsätze (+38%) werden bestätigt. Den vollständigen Zwischenbericht veröffentlicht Delivery Hero am 25. August.

Am Aktienmarkt kam das Trading Update gut an. Die in den MDax abgestiegene Aktie legte am Dienstag im Handelsverlauf mehr als 10% zu und setzte damit ihre im Mai einsetzende Kurserholung fort.

Nach Angaben der US-Bank Goldman Sachs übertreffen die Aussagen des Unternehmens zum dritten Quartal die Markterwartungen. Auch J.P. Morgan hebt den starken Ausblick auf das laufende Quartal hervor. Die britische Investmentbank Barclays bescheinigt Delivery Hero gute Fortschritte bei der Entwicklung des operativen Ergebnisses.

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