Jahreszahlen

Dem BVB brechen Transfereinnahmen weg

Borussia Dortmund hat im abgelaufenen Geschäftsjahr nach deutlich gesunkenen Transfereinnahmen einen drastischen Gewinneinbruch hinnehmen müssen. Doch bei Hans-Joachim Watzkes Abschied als Geschäftsführer gab es auch positive Nachrichten.

Dem BVB brechen Transfereinnahmen weg

Dem BVB brechen Transfereinnahmen weg

Borussia Dortmund verzeichnet Rekordumsatz dank TV-Geldern – Gewinn sackt 2024/25 ab

Borussia Dortmund hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2024/25 nach deutlich gesunkenen Transfereinnahmen einen drastischen Gewinneinbruch hinnehmen müssen. Doch bei Hans-Joachim Watzkes Abschied als Geschäftsführer gab es auch positive Nachrichten: Der BVB erzielte den höchsten Umsatz in der Unternehmensgeschichte.

tom Frankfurt

Fußball-Bundesligist und SDax-Mitglied Borussia Dortmund hat im Geschäftsjahr 2024/25 (30. Juni) einen Gewinneinbruch verzeichnet. Der Konzerngewinn sei nach vorläufigen Zahlen von 44,3 Mill. Euro im Vorjahr auf nur noch 6,5 Mill. Euro geschrumpft, teilte der Club am Freitag bei der mit Spannung erwartete Bilanzpressekonferenz mit. Das ist ein Einbruch um 85%. Das Vorjahresergebnis war das zweitbeste in der Vereinsgeschichte.

Grund für den Gewinneinbruch seien deutlich geringere Einnahmen aus Spielertransfers gewesen, wie der BVB erklärte. Das Ergebnis aus Transfergeschäften sei nach 97,9 Mill. im Vorjahr auf 37,8 Mill. Euro gefallen. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) ging auf 115,9 Mill. Euro nach 150,3 Mill. zurück.

Es gab aber auch erfreuliche Nachrichten: Beim Umsatz hat der Champions-League-Teilnehmer dank gestiegener Einnahmen aus TV-Vermarktung und Werbung deutlich zugelegt. Die Erlöse seien um 3,3% auf 526 Mill. Euro geklettert. Damit konnte Borussia Dortmund die bisherige Bestmarke aus dem Vorjahr nochmals übertreffen. Die Aktie tendierte am Freitag seitwärts und schloss mit 3,64 Euro gut behauptet.

Geschäftsführer Watzke scheidet aus

Transfereinnahmen sind bei Fußballvereinen wie dem BVB hohen Schwankungen unterworfen. Nach dem im Vorjahr durch den Verkauf des Mittelfeldstars Jude Bellingham an Real Madrid satte Millioneneinnahmen verzeichnet werden konnten, war die jüngste Transferperiode trotz der Verkäufe von Stürmer Niklas Füllkrug an West Ham United und Donyell Malen an Aston Villa „diesmal nicht so außergewöhnlich“, wie BVB-Boss Hans-Joachim Watzke sagte.

Er präsentierte die Geschäftsjahresbilanz an der Seite von Carsten Cramer und Thomas Treß. Cramer ist seit Frühjahr 2018 Geschäftsführer beim BVB und verantwortet die Bereiche Vertrieb und Marketing, Internationalisierung sowie Digitalisierung. Treß ist bereits seit dem 1. Januar 2006 Geschäftsführer in den Bereichen Finanzen, Organisation sowie Recht & Investor Relations. Geschäftsführer Sport ist bereits seit Mai 2024 Lars Ricken.

Watzke scheidet im Herbst dieses Jahres nach 20 Jahren im operativen Geschäft als Vorsitzender der Geschäftsführung aus und bewirbt sich um das Präsidentenamt beim BVB. „Das ist meine 21. und letzte Bilanz-Pressekonferenz. Damals hatten wir 75 Mill. Euro Umsatz und 54 Mill. Euro Verlust“, erklärte er nicht ohne Stolz.

Turbulente Saison

Sportlich blickt der BVB auf eine turbulente Saison zurück. Nach einer durchwachsenen Hinrunde und einem Trainerwechsel gelang es dem neu verpflichteten Niko Kovac noch, die Mannschaft von Platz 11 bis auf Platz 4 in der Bundesliga zu führen. Dieser berechtigt erneut zur Teilnahme an der extrem lukrativen Champions League. Entsprechend zufrieden zeigte sich Watzke: „Es wurde am Ende in der Bundesliga noch sehr versöhnlich gestaltet. International war es ordentlich, mit dem Viertelfinale in der Champions League und bei der Klub-WM. Da haben wir uns die Note 2 verdient“, konstatierte der scheidende Geschäftsführer.

Trotz des Gewinnrückgangs sollen die Aktionäre auch in diesem Jahr eine Dividende erhalten. Die Geschäftsführung schlug der Hauptversammlung eine Ausschüttung von 6 Cent je Aktie vor. Den vollständigen Geschäftsbericht will das Unternehmen am 26. September präsentieren.

Vor der am kommenden Wochenende startenden Saison wird Borussia Dortmund von vielen Experten als erster Herausforderer und größter Konkurrent von Meisteraspirant und Titelverteidiger Bayern München gehandelt.