Auf dem internationalen Rechtsmarkt kommt es zu einem bemerkenswerten Zusammenschluss: Die Wirtschaftskanzlei Dentons verbündet sich mit Link Legal in Indien. Damit sei man die erste globale Kanzlei, die sich mit einem Partner in Indien zusammenschließt, teilt Dentons mit.

Die Kombination sei weder ein Joint Venture noch eine Best-Friends-Geschäftsbeziehung oder eine Lizenzvereinbarung, sondern ein Zusammenschluss, mit dem der indische Partner unter das Dach von Dentons gehe. Dentons verspricht sich von dem Schritt einen Wettbewerbsvorteil bei internationalen Ausschreibungen. Indien werde im Jahr 2023 zum bevölkerungsreichsten Land anwachsen. Link Legal profitiere davon, dass sie ihre Mandanten bei der Expansion in ausländische Märkte besser unterstützen könne.

Der indische Rechtsmarkt gilt als schwer zugänglich. Ausländern sei der Zutritt infolge regulatorischer Vorgaben verwehrt, erläutert eine Sprecherin. Man könne sich dort nicht einkaufen, weil ausländische Eigentumsverhältnisse nicht möglich seien. Nach eigener Kenntnis gebe es keine Übernahme oder Fusion zwischen einer globalen Kanzlei und einer indischen.

Viele Wettbewerber agieren deshalb über Kooperationen oder betreiben sogenannte „India Desks“, die mit Anwälten außerhalb Indiens besetzt sind. Dentons geht den Weg, dass die indische Link Legal Bestandteil der eigenen polyzentrischen Kanzleistruktur wird, die auf der Rechtsform eines Schweizer Vereins basiert. Die Eigentumsverhältnisse der indischen Einheit, die 42 Partner zählt und 134 Anwälte beschäftigt, blieben bestehen.

Link Legal bleibe eigenständig und werde weiter unter lokaler Führung ohne ausländische Beteiligung oder Kontrolle agieren. Es würden keine ausländischen Anwälte/Partner nach Indien entsandt.

Mit einem Büro in New York und der Prüfung weiterer Standorte gehöre Link Legal zu den ersten Kanzleien Indiens, die international expandieren. Dentons, nach eigenen Angaben weltgrößte Wirtschaftskanzlei, wächst mit dem Zusammenschluss auf 215 Standorte in 83 Ländern.