Der Preis ist heiß

Healthineers mit Bewertung von 38 Mrd. Euro im Mittelfeld der Vergleichsgruppe

Der Preis ist heiß

mic München – Die wichtigste Information zum Healthineers-Börsengang fehlt noch: der Preis pro Aktie. In zwei Wochen dürften die Konditionen publiziert werden. Eine Unternehmensbewertung von 38 Mrd. Euro würde die Siemens-Tochter im Mittelfeld börsennotierter Medizintechnikwerte platzieren, haben die Analysten von Morgan Stanley errechnet. Denn dies führt zu einem Multiple von 14,5 auf den operativen Gewinn (Ebit). General Electric als Spitzenreiter spricht die Börse 19,3 zu, während das Multiple für den – nur teils vergleichbaren – Konzern Roche 11,8 beträgt (siehe Grafik).Siemens Healthineers bringt 13,8 Mrd. Euro Umsatz auf die Waage und besteht aus drei Sparten: bildgebende Systeme mit einem Umsatz von 8,2 Mrd. Euro, Labordiagnostik mit 4,2 Mrd. Euro und neuartige Therapien mit 1,5 Mrd. Euro. Die Diagnostik steht weltweit auf dem zweiten Platz hinter Roche, während sich die beiden anderen Sparten die Nr. 1 ans Revers heften.Das Geld steuert hauptsächlich die Sparte bildgebende Systeme bei. Der bereinigte operative Gewinn beträgt 1,6 Mrd. Euro, während die Diagnostik 0,6 Mrd. Euro und die neuartigen Therapien 0,3 Mrd. Euro erwirtschaften. Sehr berechenbar ist die Labordiagnostik: Mehr als 90 % des Umsatzes sind jährlich wiederkehrend, müssen also nicht durch neue Verträge erkämpft werden. Die beiden anderen Sparten kommen in dieser Disziplin auf 40 %. Der hohe Anteil wiederkehrender Erlöse verheißt den Aktionären ein konservatives und zyklusresistentes Investment. Margenführer im Healthineers-Reich ist der David: Mit 22 % erreichten die neuartigen Therapien im vergangenen Geschäftsjahr (30. September) einen Traumwert. Es folgen die bildgebenden Systeme mit 20 % und die Labordiagnostik mit 14 %. Hohe Dividende in SichtDie Börsenstory fußt vor allem auf dem Versprechen einer Ausschüttungsquote von 50 % bis 60 %. Es gibt viel zu verteilen, weil ein hoher Anteil des operativen Gewinns in den freien Cash-flow umgemünzt wird: zwischen 88 % und 96 % in den vergangenen drei Jahren. Darüber hinaus verspricht das Management eine steigende Profitabilität. Vor allem die Diagnostik soll dank der neuen Laborplattform Atellica Solution den Gewinn erhöhen. Mittelfristig möchte Healthineers aber auch die Dynamik auf der Umsatzseite steigern. Die Erlöse sollen – bereinigt um Währungs- und Portfolioeffekte – um 4 % bis 6 % zulegen. Im Schnitt der vergangenen drei Jahre sind 3,8 % erreicht worden.