cru – Markus Krebber hat viele Jahre in der abstrakten Welt der Banken gearbeitet, bevor er Abwechslung suchte: “Mich fasziniert am Energiesektor die physische Basis: Kohle, Gas und Öl”, sagt der 44 Jahre alte RWE-Finanzchef. Im November 2012 wechselte Krebber, bis dahin Bilanzchef der Commerzbank, zunächst als Finanzvorstand zur RWE-Energiehandelstochter RWE Trading und wurde im März 2015 deren Chef. Kurz nach der Heraustrennung und dem Börsengang der RWE-Stromverteilnetztochter Innogy im Oktober 2016 übernahm der als “Schnelldenker” geltende Manager die Aufgabe des Finanzchefs für den Gesamtkonzern – mit einem Dreijahresvertrag. Er hat sich inzwischen aus dem operativen Alltagsgeschäft der Handelssparte zurückgezogen, ist im Vorstand aber noch dafür zuständig – ebenso wie für Fusionen und Übernahmen. Krebber sitzt zudem als Vertreter des RWE-Vorstands im Aufsichtsrat der Innogy, die mit einer Ausschüttung von 680 Mill. Euro für 2016 eminent wichtig für RWE ist.Krebber war von Februar 2011 an Bereichsvorstand Group Finance der Commerzbank. Als solcher war er unter anderem für die Themen Bilanzierung und Controlling zuständig. Er galt als rechte Hand des früheren Commerzbank-Finanzvorstands Eric Strutz, der ihn auch als möglichen Nachfolger ins Gespräch gebracht hatte. Doch den Posten bekam der Mercedes-Bank-Manager Stephan Engels. Krebber arbeitete seit 2005 bei der Commerzbank. Unter anderem war er als Bereichsvorstand für die Integration der Dresdner Bank verantwortlich und managte die zeitweilige Teilverstaatlichung der Bank.Krebber absolvierte eine Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Deutschen Bank und studierte Wirtschaftswissenschaften in Deutschland und den USA. Fünf Jahre lang war er für die Unternehmensberatung McKinsey tätig. Er hat fünf Kinder. Der Vertrag von RWE-Chef Rolf Martin Schmitz läuft noch bis Mitte 2021. Danach könnte Krebber den Posten an der Konzernspitze übernehmen.