Deutsche Euroshop sichert Liquidität

Shoppingcenter-Investor zahlt in Coronakrise keine Dividende für 2019

Deutsche Euroshop sichert Liquidität

ste Hamburg – Der Shoppingcenter-Investor Deutsche Euroshop will in Anbetracht der Coronavirus-Pandemie auf die Zahlung einer Dividende für das Geschäftsjahr 2019 verzichten. Wie das Hamburger SDax-Unternehmen bei der Vorlage vorläufiger Geschäftsjahreszahlen mitteilte, dient der Vorschlag an die bislang für den 16. Juni angesetzte Hauptversammlung als Vorsorgemaßnahme zur Verbesserung der Liquidität.Der Konzern, an dem Alexander Otto – ein Sohn des Hamburger Versandhausgründers Werner Otto – mit 19,5 % beteiligt ist, hatte eine Dividende von 1,55 (i.V. 1,50) Euro je Aktie in Aussicht gestellt. Zwar sei das Geschäftsjahr 2019 plangemäß verlaufen und es stehe ausreichend Liquidität für eine Gewinnausschüttung zur Verfügung. Die Auswirkungen der fortschreitenden Ausbreitung und der nicht absehbaren Dauer der Coronavirus-Pandemie auf das Geschäftsjahr 2020 seien jedoch gegenwärtig nicht quantifizierbar.Eine generelle Änderung der Dividendenpolitik sei nicht beabsichtigt, hieß es weiter.Die Aktie der Deutsche Euroshop, im bisherigen Jahresverlauf bereits um fast 59 % gesunken, fiel am Donnerstag um 4,1 % auf 10,45 Euro zurück. Mittlerweile sind alle 21 in Deutschland, Österreich, Polen, Tschechien und Ungarn betriebenen Einkaufszentren des an der Börse mit 646 Mill. Euro bewerteten Unternehmens von behördlichen Anordnungen zur Eindämmung der Virusausbreitung betroffen. Risiken nehmen zuWie der Konzern bereits zu Wochenbeginn mitgeteilt hatte, sank die Besucherfrequenz im Center-Portfolio bis zum 13. März um durchschnittlich etwa 15 %. Länger andauernde Umsatzeinbußen aufgrund temporär angeordneter Geschäftsschließungen oder einer generellen Konsumzurückhaltung der Kunden könnten die Lage der Einzelhändler in den Shoppingcentern verschlechtern. Für die Deutsche Euroshop ergeben sich daraus zunehmende Risiken hinsichtlich der Erfüllung vertraglicher Verpflichtungen der Mieter.Zu Veränderungen der Prognose für den laufenden Turnus äußerte sich der Konzern in einer gestern Abend veröffentlichten Mitteilung über die vorläufigen Zahlen des vergangenen Geschäftsjahres nicht. Im vorigen November hatte der Shoppingcenter-Investor den Ausblick für Umsatz (221 bis 225 Mill. Euro), operatives Ergebnis (191 bis 195 Mill. Euro) sowie Vorsteuergewinn ohne Bewertungsergebnis (159 bis 162 Mill. Euro) leicht reduziert. Das Ziel für die bei Immobilienunternehmen wichtige operative Kennzahl FFO ließ die Deutsche Euroshop mit 150 bis 153 Mill. Euro bzw. mit 2,43 bis 2,47 Euro je Aktie unverändert.Im vergangenen Jahr wurde den vorläufigen Zahlen zufolge ein FFO-Rückgang um 0,5 % auf knapp 150 Mill. Euro verbucht. Der FFO je Aktie lag mit 2,42 (2,43) Euro in der Zielspanne von 2,40 bis 2,44 Euro. Der Nettosubstanzwert lag Ende 2019 mit 42,30 (43,17) Euro je Aktie ebenfalls unter Vorjahresniveau. Beim Umsatz legte die Deutsche Euroshop laut den Angaben um 0,4 % auf 225,9 Mill. Euro zu und erreichte das obere Ende des Prognosekorridors. Das operative Ergebnis (Ebit) schrumpfte um 0,8 % auf 197,5 Mill. Euro, das Vorsteuerergebnis stieg um 1,4 % auf 163,1 Mill. Euro. Das Bewertungsergebnis des Immobilienvermögens fiel mit -120 (-58,3) Mill. Euro erneut negativ aus.