Deutsche Post DHL erhöht Paketpreise

Erstmals seit drei Jahren - Netz weiter ausgebaut

Deutsche Post DHL erhöht Paketpreise

wb Frankfurt – Mitten in dem dank E-Commerce florierenden Weihnachtsgeschäft kündigt die Deutsche Post DHL Preiserhöhungen für Päckchen und Pakete an, die zum 1. Januar 2020 gelten. Begründet wird die Verteuerung von dem Dax-Konzern, der dieses Jahr vor Steuern und Zinsen bis zu 4,3 Mrd. Euro verdienen will und 2020 rund 5 Mrd. Euro anstrebt, mit gestiegenen Personal- und Transportkosten.Nach mindestens drei Jahren Preisstabilität sollen Verbraucher damit im Schnitt um 3 % tiefer in die Tasche greifen. Ein bis zu zwei Kilo schweres, mittelgroßes Päckchen zum Beispiel kostet in der Filiale künftig 4,79 Euro statt bisher 4,50 Euro. Um den Personalaufwand bei der Annahme zu verringern, wird zwischen Filiale und Online differenziert. Wer seine Sendung im Internet selbst frankiert und dann nur noch abgibt, zahlt deutlich weniger. Das mittelgroße Zwei-Kilo-Päckchen ist online 30 Cent billiger, bisher sind es nur 11 Cent weniger. Als einzige Sendung nicht betroffen von den Verteuerungen ist das bis zu zwei Kilo schwere, relativ kleine S-Päckchen.Im Frühjahr hatte der Bonner Dax-Konzern angekündigt, 2019 bis 2021 zusätzlich je 150 Mill. Euro in zusätzliches Personal, neue Services und den Ausbau des Netzes zu investieren. “Durch die Qualitätsoffensive konnte im laufenden Jahr die Beschwerdequote bereits deutlich gesenkt werden”, heißt es. DHL hat 700 weitere Packstationen in Betrieb genommen und bietet damit bundesweit 4 400. 2021 sollen es 7 000 sein. Ebenfalls wurde in diesem Jahr die Zahl der Paketshops um 200 auf 11 200 erhöht. Sie sollen das Verkaufsstellennetz aus 13 000 Filialen und 2 500 “Verkaufspunkten” ergänzen. Jüngst wurde auf dem Gelände des früheren Opel-Werks Bochum ein Paketzentrum eröffnet, das nach dem Hochlauf 2020 bis 50 000 Sendungen pro Stunde sortieren kann.Während der Paketmarkt wächst, sinkt das Briefvolumen. Doch in beiden Fällen hält der Konzern die Hand stärker auf. Schon im Sommer wurde das Briefporto erhöht. Der Standardbrief kostet 80 Cent, die Postkarte 60 Cent. Auch andere Briefprodukte sind im Juli teurer geworden.In Deutschland steigen die Versandkosten für die meisten Kunden im Expressgeschäft Anfang 2020 um 4,9 %, wurde im September angekündigt. Die Verteuerung gilt für nationale und internationale Expresssendungen, nicht aber für das heimische Paketgeschäft. Für die diesjährige Hochsaison vor Weihnachten hatte DHL Freight für Straßentransporte im Sommer einen Aufschlag von im Schnitt 4 % verkündet.