wb Frankfurt – Die Deutsche Post DHL will mit Preiserhöhungen auf breiter Front ihre Ergebnisziele erreichen. In Deutschland steigen die Versandkosten für die meisten Kunden im Expressgeschäft von Anfang 2020 um 4,9 %, wird mitgeteilt. Abhängig von Gewicht, Volumen und Bestimmungsland kann es auch deutlich mehr werden. Die Verteuerung gilt nach Angaben des Dax-Konzerns, der dieses Jahr vor Steuern und Zinsen bis 4,3 Mrd. Euro verdienen will und 2020 rund 5 Mrd. Euro anstrebt, für nationale und internationale Expresssendungen, nicht aber das heimische Paketgeschäft. Begründet wird die Verteuerung mit Investitionen ins Netzwerk, davon in Deutschland 200 Mill. Euro. DHL Express ist wichtigster Gewinnbringer der Gruppe. Am 1. Oktober wollen CEO Frank Appel und CFO Melanie Kreis ihre Strategie 2025 verkünden.Für die diesjährige Hochsaison vor Weihnachten hatte DHL Freight für Straßentransporte schon im Sommer einen Aufschlag von im Schnitt 4 % verkündet. Nach der im September realisierten Preiserhöhung für Geschäftskunden mit Listenpreisen wird es für die Klientel mit individuell vereinbarten Konditionen im nächsten Jahr deutlich teurer. Dazu zählen DHL-Versender von Amazon bis Zalando. Damit reagieren die Bonner nach eigener Lesart auf gestiegene Transport- und Personalkosten. Zudem wurden jährliche Investitionen von 150 Mill. Euro in Personal, Automatisierung und Infrastruktur angekündigt. Zum 1. September hatte die Post die Preise für kleinere Geschäftskunden, die nach Listenpreisen zahlen, erhöht. Für Privatkunden war das Porto für Pakete bis 5 Kilogramm, die in einer Filiale frankiert werden, um 50 Cent auf 7,49 Euro gestiegen. Im zweiten Quartal war der Umsatz mit Paketen im Inland um 10,5 % auf 1,4 Mrd. Euro gewachsen, und das Ergebnis von Post & Paket kletterte um 64 % auf 177 Mill. Euro. Das Porto des Standardbriefs wurde per 1. Juli von 70 auf 80 Cent erhöht. Hinzu kamen zahlreiche weitere Aufschläge.