Deutsche Post unbeeindruckt vom M & A-Fieber der Branche

Appel sieht "keine Notwendigkeit" für Zukäufe

Deutsche Post unbeeindruckt vom M & A-Fieber der Branche

ahe Düsseldorf – Die Deutsche Post will sich nach Angaben von Vorstandschef Frank Appel nicht vom aktuellen M & A-Boom in der Logistikbranche anstecken lassen. Für größere Übernahmen gebe es “keine Notwendigkeit”, betonte Appel vor der Wirtschaftspublizistischen Vereinigung in Düsseldorf. Im wichtigen Expressgeschäft sei der Konzern ohnehin schon Marktführer und setze daher auch nicht auf Skaleneffekte durch Zukäufe. “Wir wachsen lieber organisch.”In der Branche hatten in den vergangenen Monaten zahlreiche milliardenschwere Transaktionen für Aufmerksamkeit gesorgt. So ist vor allem Fedex dabei, für 4,4 Mrd. Euro die niederländische TNT Express zu kaufen. UPS zahlt 1,8 Mrd. Dollar für Coyote Logistics. Der US-Konzern XPO Logistics hat 3,5 Mrd. Dollar für die französische Norbert Dentressangle lockergemacht. Und die französische Geodis will ebenfalls über eine Akquisition nach Nordamerika expandieren.Nach Einschätzung von Appel werden diese Transaktionen aber das Wettbewerbsumfeld für die Deutsche Post nicht groß verändern. “Wir erwarten keine Verschärfung”, sagte er. Die Situation könne für sein Unternehmen sogar von Vorteil sein: Die Konkurrenten müssten sich in der nächsten Zeit ja erst einmal auf das Thema Integration konzentrieren – im Gegensatz zur Post.Appel verwies auf zahlreiche Projekte, mit denen sich der Konzern auf den künftigen Wettbewerb vorbereitet, etwa ein Pilotprojekt mit Amazon und Audi, in dem Kunden ihre Autos als mobile Lieferadresse für Pakete nutzen können, oder auch die Zustellung von online bestellten Lebensmitteln. Zufrieden zeigte sich der Post-Chef auch mit dem E-Postbrief. Dieser werde 2015 bereits 500 Mill. Euro Umsatz und den Break-even schaffen, sagte er. Es gebe hier auch keinerlei Notwendigkeiten für Wertberichtigungen. Appel will länger bleibenAppel, der seit 2008 an der Vorstandsspitze steht, machte sein Interesse an einer weiteren Amtszeit deutlich. Die Arbeit mache ihm “sehr viel Spaß” und zudem habe er noch nicht alle Ziele erreicht, sagte der 54-Jährige, dessen Vertrag noch bis Oktober 2017 läuft.