Deutsche Stahl Cranesystems von Finnen in die USA gehievt

Konecranes verkauft an Columbus McKinnon

Deutsche Stahl Cranesystems von Finnen in die USA gehievt

wb Frankfurt – Der US-Konzern Columbus McKinnon hat das Rennen um die deutsche Stahl Cranesystems gemacht. Verkäufer ist die finnische Konecranes, die im Mai angekündigt hatte, eine Division des US-Konzerns Terex für 1,3 Mrd. Dollar zu übernehmen. Der an der Nasdaq notierte Konzern zahlt bis 230 Mill. Euro und übernimmt Pensionsverpflichtungen von 74 Mill. Euro. Konecranes kann nach eigenen Angaben einen Gewinn von 190 Mill. Euro buchen. Der japanische Kranhersteller Kito, der sich um Stahl beworben hatte, schaut damit in die Röhre. Nötig für Terex-DealStahl stellt explosionsgeschütztes Hebezeug und Krankomponenten her. Das 1876 gegründete Unternehmen hat rund 650 Beschäftigte im Produktionsbetrieb in Künzelsau und im Vertrieb. 2005 hatte die börsennotierte R. Stahl ihre Fördertechnik an Konecranes verkauft. Die Finnen veräußern Stahl wegen Kartellauflagen im Zusammenhang mit der bevorstehenden Übernahme der Sparte Material Handling & Port Solutions von Terex. Konecranes will dem Eigentümer der früher in Frankfurt gelisteten Demag Cranes das Geschäft mit Industriekränen und Hafenanlagen abkaufen, wie Mitte Mai bekannt wurde. Eigentlich hatten Konecranes und Terex eine Komplettfusion vereinbart, doch grätschte Chinas Baumaschinenkonzern Zoomlion mit einer 3,4 Mrd. Dollar schweren Offerte für Terex hinein.Stahl setzt im laufenden Jahr 155 Mill. Euro um und verdient vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) 29 Mill. Euro. 71 % des Umsatzes stammen aus Europa (Emea), 16 % aus Amerika und 13 % aus Asien. J.P. Morgan und Moelis beraten den Käufer, J.P. Morgan stellt die Neufinanzierung von Columbus McKinnon über 570 Mill. Dollar. Rechtlich sind DLA Piper und Latham & Watkins an Bord. Hengeler Mueller berät Konecranes. Columbus McKinnon ist an der Nasdaq 560 Mill. Dollar schwer.