Deutsche Stahlindustrie unter Druck
Deutsche Stahlindustrie unter Druck
Deutsche Stahlindustrie
bleibt unter Druck
Produktion auf Jahressicht um 10 Prozent zurückgegangen
ab Köln
Der Druck auf die Stahlindustrie hält an. Auch im Oktober sank die Rohstahlproduktion in Deutschland um 3%, wie die Wirtschaftsvereinigung Stahl mitteilte. Damit hat sich die Produktion seit Jahresbeginn um fast 10% auf 28,5 Mill. Tonnen verringert, „ausgehend von einem bereits äußerst schwachen Jahr 2024“, wie der Branchenverband betont. Nach den Angaben bewegt sich die Rohstahlproduktion im Endeffekt seit 2019 auf Rezessionsniveau.
Unterschiede gibt es gleichwohl mit Blick auf die unterschiedlichen Produktionswege. So ist die Hochofenroute im bisherigen Jahresverlauf mit einem Produktionsrückgang um 12,4% auf 19,5 Mill. Tonnen konfrontiert. Die Elektrostahlerzeugung, bei der Schrott wieder eingeschmolzen wird, verringerte sich zeitgleich um 4,1% auf knapp 9 Mill. Tonnen.
Strompreisentlastung
„Das Produktionsniveau zeigt eindrücklich, wie tief die Krise ist“, kommentierte Kerstin Maria Rippel, Hauptgeschäftsführerin des Stahlverbands, die Zahlen. Zugleich sieht sie darin einen Beleg für „akuten politischen Handlungsbedarf“. Daher fordert die Lobbyistin mit Blick auf den am Freitag stattfindenden 2. Mittelständischen Stahlgipfel konkrete Entscheidungen. Den mittelständisch geprägten Elektrostahlunternehmen sind vor allem die hohen Energiekosten ein Dorn im Auge. Daher müsse es auf dem Gipfel um entschlossenes Gegensteuern gehen.
Ziel müsse ein Strompreis für die Industrie von 30 bis 60 Euro je Megawattstunde sein, inklusive Netzentgelten und sämtlicher Abgaben und Umlagen. Die Branche sei dankbar für den Einsatz der Bundesregierung hinsichtlich der Strompreiskompensation und der Bezuschussung bei den Übertragungsnetzentgelten. Das reiche jedoch nicht.
„Der Beihilferahmen gehört mittelfristig auf Wiedervorlage – nur so kann das Ziel tatsächlich wettbewerbsfähiger Strompreise für die stromintensive Industrie auf ihrem Weg in die Klimaneutralität erreicht werden“, wendet sich Rippel an die EU-Kommission.
