Deutsche Wohnen spricht exklusiv über Zukäufe

Gewinn dürfte weiter steigen - Aktie legt deutlich zu

Deutsche Wohnen spricht exklusiv über Zukäufe

ge Berlin – Die Aussicht auf weitere Zukäufe von Wohnungsbeständen hat die Anleger der Deutsche Wohnen am Freitag elektrisiert. Die Aktie des Wohnungsvermieters kletterte um 6,4 % auf 12,05 Euro, womit sie den Net Asset Value (NAV) zu Ende März übertraf. Dies kommt bei Immobilien-AG nicht gerade häufig vor. Der MDax-Wert verhandele derzeit exklusiv über drei Portfolien, sagte Vorstandschef Michael Zahn in einer Telefonkonferenz bei der Erläuterung der Quartalszahlen: “Ich habe keine Zweifel, dass wir in diesem Jahr wachsen können.”Die Wohnungen lägen zum Teil in Berlin und dem Rhein-Main-Gebiet, den Kernregionen des Konzerns, jedoch auch in Gegenden, die sich der Vorstand wie zuletzt Düsseldorf erst erschließen wolle. “Wir sind nicht bereit, den Preiswettlauf in den Kernregionen mitzumachen”, versicherte Zahn. Daher kämen auch Zukäufe in weniger zentralen Gebieten infrage. So ließen sich Erfurt oder Dresden problemlos von Berlin aus betreuen, was die Verwaltungskosten niedrig halte. Eventuell könne er schon im Juni über erste Akquisitionen berichten, sagte der Vorstandschef. Die Deutsche Wohnen will ihren Bestand von aktuell rund 50 000 Einheiten um etwa die Hälfte aufstocken.Auch wenn sich Zahn nicht konkret über Volumina äußern wollte, schränkte er doch allzu große Spekulationen ein: “Gehen Sie davon aus, dass das vorhandene Eigenkapital reicht, um diese Transaktionen zu schließen.” Die Deutsche Wohnen hatte Ende November mit einer Kapitalerhöhung (brutto) 187 Mill. Euro eingesammelt. Hinzu kämen Kreditlinien über 100 Mill. Euro – “wir haben eine begrenzte Feuerkraft”, sagte Zahn. Analysten beziffern die damit verfügbaren Mittel auf etwa 450 Mill. Euro. Das ist allerdings viel zu wenig für die zum Verkauf stehenden großen Wohnungsportfolien wie die Dresdner Woba von Gagfah oder die BayernLB-Tochter GBW.Im laufenden Geschäft profitierten die Berliner von steigenden Mieten dank der wachsenden Wohnungsknappheit und zunehmenden Wohnungsverkäufen wegen der hohen Immobiliennachfrage. Die anstehenden Käufe sollen das Ergebnis steigern, versprach Zahn.