Deutschland prüft Ausstieg aus verstaatlichter Sefe
Deutschland prüft Ausstieg
aus verstaatlichter Sefe
Bloomberg, Berlin
Das Bundeswirtschaftsministerium prüft dem Vernehmen nach Optionen für einen Ausstieg aus dem verstaatlichten Energieversorger Securing Energy for Europe GmbH (Sefe). Im Raum stehen verschiedene Optionen wie ein Verkauf, eine Aufspaltung oder eine mögliche Fusion mit dem ebenfalls verstaatlichten Unternehmen Uniper. Einige Ministeriumsbeamte hätten bereits Gespräche geführt, um erste Szenarien zu sondieren, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die zuständige Abteilung im Ministerium solle demnach bis Mitte des Jahres einen konkreten Plan für den weiteren Umgang mit Sefe vorlegen.
Die ehemalige Gazprom-Tochter Sefe selbst habe laut Insidern Gespräche mit der Boston Consulting Group aufgenommen, um die wirtschaftliche Sinnhaftigkeit möglicher Optionen, darunter auch eine Fusion mit Uniper, zu analysieren — eine Idee, die bereits während der Energiekrise 2022 im Raum stand.
Ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums, das die Sefe-Beteiligung verwaltet, wollte nicht bestätigen, ob Ausstiegsoptionen geprüft würden. Eine Fusion mit Uniper werde derzeit nicht in Betracht gezogen. Ein Sefe-Sprecher erklärte, man arbeite mit verschiedenen Beratungsunternehmen wie BCG zusammen, wollte sich aber nicht zur Art der Zusammenarbeit äußern. Das Finanzministerium, das die Uniper-Beteiligung führt, lehnte eine Stellungnahme ab. Auch Uniper und BCG wollten sich nicht äußern. Eine Zusammenlegung der beiden verstaatlichten Energieunternehmen würde nur als mögliche Ausweichoption in Betracht gezogen, falls der Verkauf von Uniper durch die Bundesregierung nicht vorankäme, sagten einige der Informanten. Während mindestens drei Interessenten — darunter Equinor, die Energieholding EPH des tschechischen Milliardärs Daniel Kretinsky und Brookfield Asset Management — Angebote für Uniper prüfen, erschwert das diversifizierte Portfolio des Unternehmens den Verkaufsprozess.
Aus Kreisen ist zu hören, dass einige Beteiligte einer möglichen Fusion zwischen Uniper und Sefe skeptisch gegenüberstehen. Grund dafür ist, dass jede Fusion kartellrechtliche Hürden nehmen müsste.