Motorenbauer

Deutz kauft Verbrenner-Portfolio von Rolls-Royce

Der SDax-Konzern Deutz übernimmt ein Portfolio mit schweren Diesel-Motoren von Rolls-Royce. Der Deal ergänzt eine Transaktion vom Beginn dieses Jahres.

Deutz kauft Verbrenner-Portfolio von Rolls-Royce

Deutz kauft Verbrenner-Portfolio
von Rolls-Royce

Motorenbauer gewinnt 300 Mill. Euro Umsatz hinzu

ak Köln

Der Motorenbauer Deutz will von Rolls-Royce ein Portfolio mit Diesel-Verbrennern für Bau- und Landmaschinen übernehmen. Beide Seiten einigten sich darauf, dass Deutz voraussichtlich von Mitte nächsten Jahres an für den Vertrieb sowie den Service für eine Reihe von Industriemotoren zuständig ist. Laut Deutz sorgt das für einen zusätzlichen Umsatz von 300 Mill. Euro pro Jahr. Der Kaufpreis bewege sich im höheren zweistelligen Millionenbereich, teilte der SDax-Konzern mit. Die Akquisition werde aus bestehenden Kreditlinien finanziert, berichtete Vorstandschef Sebastian Schulte in einer Telefonkonferenz. Das Motorenportfolio sei profitabel, die Ebit-Marge liege über der aktuellen Konzernmarge. Deutz erwartet für das laufende Jahr eine bereinigte Ebit-Rendite zwischen 5,3 und 5,8%. Die Deutz-Aktie legte um 8,1% zu.

Zweiter Deal in einem Jahr

Rolls-Royce produziert die Motoren nicht selbst, sondern lässt sich von Daimler Truck beliefern. Der Deal schließt sich deshalb nahtlos an ein weitreichendes Kooperationsvorhaben mit Daimler Truck vom Jahresbeginn an. Im Januar hatte Deutz mit Daimler Truck vereinbart, von 2028 an die Entwicklung und Vermarktung von schweren und mittelschweren Diesel-Motoren im Offroad-Segment zu übernehmen. Die Produktion der mittelschweren Motoren wandert dann zu den Kölnern, die Großmotoren bezieht Deutz fortan von Daimler Truck.

Durch den Vertrag mit Rolls-Royce sichert sich Deutz jetzt schon vier Jahre früher den Zugriff auf das Motorenportfolio. „Wir verbessern unsere Marktposition signifikant“, führte Schulte aus. Er betonte den wichtigen Zugang zu neuen Kunden. So sei der deutsche Landmaschinenhersteller Claas der größte Einzelkunde der Motorenreihe, die unter der Marke MTU vertrieben wird. An Claas habe sich Deutz in der Vergangenheit die Zähne ausgebissen, so Schulte.

Zu dem Motorenportfolio von Rolls-Royce zählt auch eine ältere Baureihe, die nur die EU-Abgasnorm 3 erreicht. Der Umsatz damit liegt laut Schulte unter 10% der Gesamtpalette. Die Produktion soll in den kommenden Jahren sukzessive auslaufen.

Wertberichtigt Seite 2
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