Portfolioumbau zahlt sich aus

Deutz plant mit weniger Umsatz, sieht sich aber auf Kurs

Der Portfolioumbau zahlt sich für den Motorenbauer Deutz allmählich aus. Die Schwäche im klassischen Motorengeschäft konnten neue Geschäftsfelder im dritten Quartal überkompensieren. Auch das Sparprogramm hilft.

Deutz plant mit weniger Umsatz, sieht sich aber auf Kurs

Deutz plant mit weniger Umsatz, sieht sich aber auf Kurs

Portfolioumbau zahlt sich aus – Kostenprogramm stützt

ab Köln

Der Motorenbauer Deutz sieht sich auf dem Weg zum Anbieter innovativer Mobilitäts- und Energielösungen auf Kurs. Wenngleich die Kölner mit der Vorlage des Zwischenberichts die Umsatzprognose für 2025 an den unteren Prognoserand schoben, ist das Renditeversprechen nicht in Gefahr. Angepeilt wird eine Marge auf das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern in der Mitte des Zielkorridors von 5 bis 6%, teilte Deutz mit.

Wenngleich die Nachfrage im klassischen Motorengeschäft schwach bleibe, gelinge es, den Rückgang mit anderen Geschäften auszugleichen. Insbesondere der Ausbau des Service-Geschäfts zahlt sich aus. Hier hatte Deutz 2025 einige Akquisitionen getätigt. Hinzu kamen Übernahmen im Rüstungsbereich, eine Investition in die Zukunft. Durch die diversen Übernahmen sind die Zahlen jedoch auch nur eingeschränkt vergleichbar, da Deutz keine bereinigten Zahlen ausweist.

Kostenprogramm stützt

Zugleich erntet der Konzern die ersten Früchte des 2024 eingeleiteten Kostensenkungsprogramms, auch wenn dieses im ersten Schritt auch Einmalaufwendungen nach sich zieht. In den ersten drei Quartalen beliefen sich Restrukturierungsaufwendungen auf 25 Mill. Euro, an Sonderaufwendungen fielen in Summe 35,4 Mill. Euro an. Mit „Fit for Future“ soll die Kostenbasis bis Ende 2026 um mehr als 50 Mill. Euro verringert werden, die Hälfte davon soll in diesem Jahr realisiert sein.

Letztlich wuchs der Konzernumsatz im dritten Quartal um knapp 15% auf 493 Mill. Euro, das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern vervierfachte sich auf 28,4 Mill. Euro. Die Marge zog auf 5,8 % an. Unter dem Strich standen 12 Mill. Euro zu Buche nach einem Verlust im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Allerdings fiel der freie Cashflow mit –132 Mill. Euro spürbar negativ aus und führte in den ersten neun Monaten zu einem Mittelabfluss von 127 Mill. Euro, vor M&A flossen +2,4 Mill. Euro zu. Im Gesamtjahr soll der freie Mittelzufluss vor M&A im zweistelligen Millionenbereich liegen.

M&A-Markt wird weiter sondiert

Die diversen Akquisitionen führten zwar zu einem Anstieg der Verschuldungsquote – das Verhältnis der Nettoschulden zum bereinigten Ergebnis vor Abschreibungen (Ebitda) belief sich zum Stichtag 30. September auf 1,4 –, damit fühlen sich die Kölner jedoch solide aufgestellt. Mit Blick auf Akquisitionen sondiere Deutz viele verschiedene Optionen, werde jedoch weiterhin überlegt agieren, versprach Vorstandschef Sebastian Schulte.