Devisenkurse verunsichern Anleger

Hohe Währungseffekte in Quartalssaison - Osram-Aktie stürzt um 17 Prozent ab - Neue Stärke des Dollar

Devisenkurse verunsichern Anleger

In der anlaufenden Berichterstattungssaison über das erste Quartal verunsichert der Währungseinfluss die Anleger. Infolge einer Gewinnwarnung auch wegen des starken Euro stürzte die Osram-Aktie um 17 % ab. Zugleich deutet sich am Devisenmarkt Entspannung an: Der Dollar gewinnt an Wert. mic München – Die volatilen Devisenmärkte hinterlassen ihre Spuren auch in der anlaufenden Berichterstattung über das erste Quartal des Kalenderjahres. Nachdem vor Wochenfrist bereits der Zulieferer Continental nach einer Gewinnwarnung unter die Räder gekommen und der Aktienkurs um 4 % gefallen war, erwischte es nun den Lichtspezialisten Osram noch heftiger: Die Aktie ging mit einem Minus von 17 % auf 48,00 Euro aus dem Xetra-Handel. Beide Fälle eint, dass die veränderten Währungsrelationen neben hausgemachten Effekten sowie Abschwächungen in den Abnehmerbranchen dafür sorgten, dass die Prognose korrigiert werden musste. Die Analysten von J.P. Morgan gehen davon aus, dass im Fall von Osram ein Drittel der Senkung der Gewinnprognose auf das Konto des schwachen Dollar geht. Continental hatte am 18. April erklärt, veränderte Wechselkurse würden das operative Ergebnis um rund 100 Mill. Euro im Halbjahr senken. Der Treiber sei nicht der Dollar, sondern beispielsweise das britische Pfund und der Schweizer Franken. Auch SAP hatte, wenngleich das Kerngeschäft gut läuft, im Startquartal erheblich unter der Stärke des Euro gelitten. Unterdessen gibt es Signale der Entwarnung vom Devisenmarkt durch eine neue Stärke des Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Euro-Kurs am Mittwoch mit 1,2185 Dollar und damit niedriger als tags zuvor ermittelt (1,2213 Dollar). Im weiteren Handelsverlauf sank der Kurs auf den niedrigsten Stand seit Anfang März.