Dialog Semiconductor setzt auf zweite Jahreshälfte

Halbleiterkonzern sieht intaktes Verhältnis zu Großkunde Apple - Quartalsprognose enttäuscht

Dialog Semiconductor setzt auf zweite Jahreshälfte

igo Stuttgart – Der Chiphersteller Dialog Semiconductor rechnet im laufenden Jahr weiterhin mit einem “guten Umsatzwachstum”, getrieben von der Nachfrage nach Chips für Smartphones und Tablets. Weil der Großkunde Apple erst im zweiten Halbjahr neue Produkte auf den Markt bringt, wird sich auch das Dialog-Wachstum in die zweite Jahreshälfte verschieben. Im laufenden zweiten Quartal soll der Umsatz zwischen 235 und 265 Mill. Dollar liegen, teilte der Konzern mit, und damit unter dem im ersten Quartal erreichten Wert. Dialog gibt traditionell Quartalsprognosen ab. Die Bruttomarge, die sich im ersten Quartal um 0,7 Prozentpunkte auf 45,3 % verbesserte, soll im zweiten Quartal und im Gesamtjahr stabil bleiben.Der Umsatz stieg im ersten Quartal um 12 % auf 271 Mill. Dollar. Analysten hatten im Schnitt mit weniger gerechnet. Zu dem Plus haben Vorstandschef Jalal Bagherli zufolge alle Konzernbereiche beigetragen. Der Gewinn sank um 84 % auf 23,1 Mill. Dollar. Im Vorjahresquartal hatte Dialog eine Ausgleichszahlung für die geplatzte Übernahme des US-Wettbewerbers Atmel erhalten, die in diesem Jahr fehlte. Auf vergleichbarer Basis legte der Gewinn um fast zwei Drittel auf 34,4 Mill. Dollar zu.Vor einem Monat hatte ein Analystenbericht für einen heftigen Einbruch des Kurses der im TecDax notierten Dialog-Aktie gesorgt (vgl. BZ vom 12. April). Darin wurde spekuliert, der Großkunde Apple werbe Mitarbeiter von Dialog ab und baue ein Team auf, um die bisher von Dialog gelieferten Schaltkreise zur Stromsteuerung (PMIC) künftig selbst zu produzieren. Dialog erlöste in den vergangenen beiden Jahren mehr als 70 % des Konzernumsatzes mit Apple. Bagherli widersprach nun dem Eindruck, das Verhältnis zu Apple sei belastet. “Es gibt keinerlei Anzeichen, dass die Verbindung zu unserem größten Kunden abreißt. Ganz im Gegenteil”, sagte er der Nachrichtenagentur Reuters. Dialog sei “für eine Fülle neuer Entwicklungen eingeladen, mehr als wir schaffen können”, hieß es weiter. Darüber hinaus sei es gängig, dass Kunden Ingenieure ihrer Lieferanten abwerben. Aktie bleibt unter DruckDie Aktie holte am Dienstag ihre anfänglichen Verluste aufgrund der enttäuschenden Quartalsprognose bis zum Abend zwar auf, dennoch ist der Kurs mit 43 Euro noch deutlich von den 47,80 Euro vor Veröffentlichung der Studie entfernt.