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Dianas Scheidungsanwälte sondieren Börsengang

Mishcon de Reya ist in London als Kanzlei der Reichen und Berühmten bekannt. Nun will die Firma, deren Anwälte Lady Diana bei der Scheidung von Prinz Charles zur Seite standen, an die Börse.

Dianas Scheidungsanwälte sondieren Börsengang

hip London

– Die Partner von Mishcon de Reya haben sich dafür entschieden, noch für dieses Jahr ein Premium-Listing an der London Stock Exchange zu sondieren. Er freue sich, dass das Führungsteam ein entsprechendes Mandat erhalten habe, sagte Executive Chairman Kevin Gold. Wie die Kanzlei mitteilt, wurde J.P. Morgan Cazenove als Berater beauftragt.

In der britischen Metropole ist die Firma als Kanzlei der Reichen und Berühmten wohlbekannt. Sie vertrat einst Lady Diana bei ihrer Scheidung von Prinz Charles, die City-Aktivistin Gina Miller in ihrem Kampf gegen den britischen EU-Austritt und ehemalige Londoner Investmentbanker der Dresdner Bank in ihrem Streit mit der Commerzbank um Vergütungsansprüche aus dem Finanzkrisenjahr 2008. Wegen der Androhung rechtlicher Schritte gegen die maltesische Journalistin Daphne Caruana Galizia, die ermordet wurde, nachdem sie zur Korruption recherchierte, hagelte es Kritik. Nur der „Guardian“ erinnerte in seinem Bericht zu den Börsenplänen noch daran.

In den zwölf Monaten bis 9. April hat Mishcon de Reya den Umsatz von 130 Mill. auf 188 Mill. Pfund gesteigert. In den kommenden fünf Jahren soll er sich nach aktueller Planung mehr als verdoppeln – auf 400 Mill. Pfund. Mit dem Emissionserlös soll unter anderem die Expansion in Asien finanziert werden. Im vergangenen Jahr ging die Firma in Singapur an den Start. Sie will alle ihre Mitarbeiter zu Aktionären machen. Börsennotierte Anwaltspraxen sind bislang noch eine Seltenheit. Irwin Mitchell prüft angeblich ebenfalls einen Börsengang. Gateley aus Birmingham wagte 2015 als erste britische Kanzlei den Sprung aufs Parkett (vgl. BZ vom 10.6.2015). Es folgten Keystone Law, Gordon Dadds und Rosenblatt. Die australische Slater & Gordon war 2007 die erste Law Firm, die ein Initial Public Offering für sich selbst durchzog.

Ein mögliches Hindernis stellen die „historischen Angelegenheiten“ dar, die von der Kanzlei der Aufsicht SRA gemeldet wurden. Man kooperiere in dieser Sache mit dem Regulierer, teilte Mishcon de Reya mit.