Gerresheimer mit nächster Gewinnwarnung
Gerresheimer mit nächster Gewinnwarnung
Eine weitere Gewinnwarnung lässt die Aktien von Gerresheimer am Donnerstag einbrechen. Zum Handelsstart sackte das Papier des MDax-Unternehmens um 12% ab. Hintergrund sind schlechter als erwartet laufende Geschäfte des auf die Pharma- und Kosmetikindustrie spezialisierten Verpackungsherstellers. Der Vorstand des Düsseldorfer Konzerns kassierte daraufhin seine Jahresziele und kündigte ein Kostensenkungsprogramm an.
„Die operative Entwicklung unseres Geschäfts in den ersten neun Monaten liegt klar unter unseren Erwartungen“, erklärte Firmenchef Dietmar Siemssen. Vor allem die Nachfrage aus der Kosmetikindustrie sei mau. Doch auch im Bereich Pharma seien die Bestellungen von Verpackungen für die Einnahme von flüssigen Medikamenten gedämpft.
Um wieder auf Kurs zu kommen, werde Gerresheimer ein umfassendes „Transformationsprogramm“ einleiten und ein Kostensenkungsprogramm starten, das unter anderem eine „selektive Investitionsplanung“ vorsehe. Zudem solle die Erweiterung des Produktportfolios auf Systeme und Lösungen für Biopharmazeutika einen wichtigen Beitrag leisten.
Vierte Gewinnwarnung
Es sei die vierte Gewinnwarnung in den vergangenen zwei Jahren und die erste unter dem neuen Finanzchef, kommentierte David Adlington von JPMorgan. Die Konsenserwartungen dürften nun für 2025 deutlich nach unten revidiert werden, so der Analyst.
Im laufenden Jahr peilt Gerresheimer nun organisch einen Umsatzrückgang um 4 bis 2% an. Zuvor hatte der Vorstand eine Stagnation bis zu einem Plus von 2% avisiert. Für die bereinigte operative Umsatzrendite (Ebitda-Marge) nannte er eine Spanne von 18,5 bis 19% statt 20%.
„Sehr schwache Zahlen“
Ein Händler sagte, Gerresheimer habe sehr schwache Zahlen für das dritte Quartal veröffentlicht. Im dritten Quartal hatte der Umsatz bei 560,7 Mill. Euro gelegen. Das bereinigte Ebitda lag bei 103,4 Mill. Euro und das währungsbereinigte Adjusted EPS bei 0,77 Euro.
Das organische Umsatzwachstum im dritten Quartal 2025 lag im Vergleich zur Vorjahresperiode bei minus 1,2% und die organische bereinigte Ebitda-Marge bei 18,8%. Gerresheimer erzielte nach vorläufigen Ergebnissen einen positiven freien Barmittelzufluss in Höhe von 21 Mill. Euro.