WERTBERICHTIGT

Die neue Medienwelt

Börsen-Zeitung, 13.1.2017 LeFloid, Gronkh, PewDiePie: Mit diesen Namen können alle, die älter als 30 Jahre sind, kaum etwas anfangen. Für Medienkonzerne wie ProSiebenSat.1 versprechen solche Internetstars mit ihren Fantasienamen aber ein stark...

Die neue Medienwelt

LeFloid, Gronkh, PewDiePie: Mit diesen Namen können alle, die älter als 30 Jahre sind, kaum etwas anfangen. Für Medienkonzerne wie ProSiebenSat.1 versprechen solche Internetstars mit ihren Fantasienamen aber ein stark wachsendes Geschäft. Es geht deshalb in erster Linie darum, den Werbekunden eine Bühne auf allen Plattformen zu bieten. Der Trend ist klar: Immer mehr jüngere Zuschauer ziehen das Internet dem linearen Fernsehen vor. ProSieben hat sich darauf schon länger eingestellt. Noch macht das klassische Fernsehwerbegeschäft etwas mehr als die Hälfte des Konzernerlöses aus, aber der Anteil sinkt und sinkt. Das belastet die Umsatzrendite, denn die Digitalsparten sind weniger profitabel. Das Multikanal-Netzwerk Studio 71, an dem sich nun TF1 und Mediaset beteiligen, ist sogar noch in der Verlustzone. Denn zum einen wird für Inhalte kein Geld verlangt, da die Zahlungsbereitschaft der Zielgruppe gering ist. Zum anderen ist Youtube als eine Art Monopolist der mit Abstand wichtigste Vertriebskanal. Doch ProSiebenSat.1 hat keine andere Wahl, als den Weg in die neue Medienwelt mitzugehen. jh