WERTBERICHTIGT

Die Rückkehr der Generäle

Börsen-Zeitung, 13.1.2016 Es gibt kaum einen deutschen Konzern, dessen Vorstandsvorsitzender sich nicht als Chief Executive Officer (CEO) bezeichnen lässt. Und auch auf den übrigen Vorstandsposten wimmelt es von Chief Officers, sei es für Finanzen...

Die Rückkehr der Generäle

Es gibt kaum einen deutschen Konzern, dessen Vorstandsvorsitzender sich nicht als Chief Executive Officer (CEO) bezeichnen lässt. Und auch auf den übrigen Vorstandsposten wimmelt es von Chief Officers, sei es für Finanzen (CFO), das administrative Tagesgeschäft (COO) oder die IT (CIO). Hauptsache Officer. Schließlich sind wir global, mit Englisch als Lingua franca. Umso erstaunlicher die Renaissance eines urdeutschen Titels, der Ende des vorigen Jahrhunderts schon ausgestorben schien: der Generalbevollmächtigte. En vogue ist er vor allem für Leiter von Stabsstellen, die direkt an den CEO berichten, wie der künftige Konzernsprecher der Deutschen Bank, Jörg Eigendorf, oder der neue PR-Chef der Deutschen Börse, Matthias Fritton. Aber wie lautet die passende englische Übersetzung für den Generalbevollmächtigten? Da gehen die Antworten weit auseinander, von Senior General Manager bis Senior Group Director. Der von Wörterbüchern empfohlene Chief Representative wird eher gemieden. Klingt in deutschen Ohren wohl zu sehr nach Frühstücksdirektor.cd