WERTBERICHTIGT

Die Schwäche der GfK

Börsen-Zeitung, 31.1.2013 Der jüngst aufgedeckte Betrugsfall bei einer türkischen Konzerntochter legt eine Schwäche des Nürnberger Marktforschers GfK offen: Bei seiner aggressiven Expansionsstrategie versäumte es das im SDax notierte Unternehmen...

Die Schwäche der GfK

Der jüngst aufgedeckte Betrugsfall bei einer türkischen Konzerntochter legt eine Schwäche des Nürnberger Marktforschers GfK offen: Bei seiner aggressiven Expansionsstrategie versäumte es das im SDax notierte Unternehmen wohl längere Zeit, bei Auslandsaktivitäten wie etwa in der Türkei genauer hinzuschauen. Das dortige Management genoss zu viele Freiheiten, die es offenbar zur Steuerhinterziehung missbrauchte. Der bisherige Schaden: 21 Mill. Euro. Für das fränkische Vorzeigeunternehmen ist das ein Hammer, reichen doch die Vorkommnisse bis in die Zeit des früheren langjährigen Vorstandsvorsitzenden Klaus Wübbenhorst zurück. Vor diesem Hintergrund müssen sich die GfK-Verantwortlichen und der Abschlussprüfer KPMG die Frage gefallen lassen, warum die Machenschaften so lange übersehen werden konnten. Die Vorfälle in der Türkei dürften den nun seit über einem Jahr amtierenden Wübbenhorst-Nachfolger Matthias Hartmann in seinem Bestreben bestärken, das weltweite Konzerngeflecht aus vielen Tochtergesellschaften neu zu ordnen und stärker an die Konzernzentrale zu binden. sck