Prognosen zu treffen wird schwieriger. Denn in unserer globalen, eng verflochtenen Wirtschaftswelt steigt die Abhängigkeit von einer Vielzahl unterschiedlicher Einflüsse. Und Entscheidungen fallen mittlerweile oft kurzfristig, zum Beispiel für Investitionen. Vorhersagen, die Jahre in die Zukunft reichen, haben deshalb erst recht ihre Tücken. Mit diesen Schwierigkeiten kämpft Linde. Eine Mittelfristplanung ist trotzdem sinnvoll und notwendig: für das Unternehmen, um Investitionen und den Finanzbedarf vorzubereiten, für die Aktionäre als Orientierungshilfe. Jetzt müssen die Anteilseigner von Linde allerdings eine herbe Enttäuschung verkraften. Der Ausblick auf das Jahr 2017 hat sich getrübt. Freilich ist nicht auszuschließen, dass sich das Szenario im nächsten Jahr aufhellt. In volatilen Zeiten werden auch Prognosen volatiler. Einen Ausweg aus diesem Dilemma gibt es nicht. Die Lehre für die Aktionäre: Sogar grundsolide Werte wie Linde mit einem robusten Geschäftsmodell sind gegen unliebsame Überraschungen nicht gefeit. Darauf müssen sich Aktienbesitzer künftig noch mehr einstellen.jh