Industriemetallpreis-Index

Die vielleicht längste Sommerflaute der Welt

Die seit Monaten anhaltende Seitwärtsbewegung auf den internationalen Metallmärkten setzt sich fort. Auch für in Euro rechnende Verarbeiter haben sich wegen des stabilen Dollar-Euro-Wechselkurses die Preise kaum verändert.

Die vielleicht längste Sommerflaute der Welt

Sommerflaute auf den Metallmärkten

IMP-Index gut behauptet – Eisenerz und Blei schwanken

Von Hubertus Bardt, Köln*

Die seit Monaten anhaltende Seitwärtsbewegung auf den internationalen Metallmärkten setzt sich fort. Auch im August hat sich das Preisniveau im Vergleich zum Vormonat nur geringfügig verändert. Sowohl die in Dollar notierten Metallpreise als auch der Dollar-Euro-Kurs rührten sich kaum von der Stelle. Damit sind die Einkaufskosten deutscher Metallverarbeiter annähernd gleich geblieben.

Prof. Dr. Hubertus Bardt ist seit 2014 Geschäftsführer im Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln und Leiter Wissenschaft. Seine Forschungsschwerpunkte sind Wirtschaftspolitik, Industriepolitik und Klimaökonomie.
Foto: IW

Der Industriemetallpreis-Index (IMP-Index) des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln misst monatlich die Entwicklung der wichtigsten Importmetalle aus Sicht der deutschen Industrie. Im August ist der Index um 0,6% oder 3,3 Punkte auf 568,8 Zähler gestiegen. Damit wurde der ebenso große absolute Rückgang im Vormonat ausgeglichen und exakt wieder das Juli-Niveau erreicht. Schon davor war der Indexwert nur leicht gesunken, sodass die Metallpreise in Euro-Rechnung seit Mai nahezu konstant sind und sich über den Sommer kaum bewegt haben. Auf den internationalen Metallmärkten veränderten sich nur Eisenerz und Blei etwas deutlicher: Eisenerz legte im Monatsvergleich um 2,5% zu, während Blei um 2,3% nachgab. Geringe Rückgänge gab es mit 1,0% bzw. 0,3% bei den Indexschwergewichten Kupfer und Aluminium sowie mit 0,6% bei Nickel. Aufwärts gingen die Preise hingegen bei Zinn (plus 1,0%) und Zink (plus 0,7%). Auch die Edelmetalle legten zu: Gold tendierte in Dollar gerechnet 0,8% höher und erreichte Rekordwerte. Silber gewann mit 1,3% sogar noch etwas deutlicher.

Dollar-Euro-Kurs kaum verändert

Während die Entwicklung des Dollar-Euro-Wechselkurses in den Vormonaten den leichten Preisrückgang auf Euro-Basis verursacht hatte, wirkte er nun in die umgekehrte Richtung. Ohne die geringfügige Aufwertung des Dollar im August wäre der IMP-Index statt um 0,6% nur um 0,2% geklettert.

*) Der Autor ist Geschäftsführer im Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln und Leiter Wissenschaft.