Dobrindt wirft Audi Abgasmanipulation vor
mic München – Der Audi-Abgasskandal weitet sich aus. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) erklärte am Donnerstagabend, die VW-Tochter habe unzulässige Software bei 24 000 Fahrzeugen verwendet, von denen 14 000 in Deutschland zugelassen sind. Die Abschalttechnik erkennt demzufolge, ob das Auto auf einem Prüfstand steht. Es handle sich um die Oberklassemodelle A8 und A7 mit V6- und V8-Dieselmotoren der Baujahre 2009 bis 2013. Die Fahrzeuge müssten zurückgerufen werden. Bis zum 12. Juni habe ein Konzept zur Umrüstung der Fahrzeuge vorzuliegen. Er habe am Donnerstag darüber mit dem VW-Vorstandsvorsitzenden Matthias Müller gesprochen, sagte Dobrindt.Ein Audi-Sprecher erklärte lediglich, das Unternehmen arbeite intensiv und offen mit den Behörden zusammen. In Unternehmenskreisen wurde aber präzisiert, Audi selbst habe das Kraftfahrt-Bundesamt auf das Phänomen hingewiesen, und zwar sofort nach dessen Entdeckung. Der erhöhte Abgasausstoß könne durch ein Software-Update des Getriebesteuergeräts – das nicht direkt Emissionen beeinflusse – beseitigt werden. Dass sich der Stickoxid-Ausstoß im Straßenbetrieb maximal verdopple, resultierte lediglich aus der Zusammenarbeit des Geräts mit der Motorsteuerung.