Als Torwart des FC Bayern und der deutschen Nationalmannschaft hat Oliver Kahn zumeist gehalten, was zu halten war. Doch bis vor elf Jahren hatte es der Titan ja auch immer nur mit einem Ball zu tun. Das ändert sich: Denn ab dem 1. Januar ist Kahn Vorstand beim FC Bayern, zwei Jahre später sogar Vorstandsvorsitzender. Dass er trotzdem bei seiner Firma Goalplay nach Unternehmensangaben “in alle strategischen Entscheidungen involviert” werde, geht ja noch in Ordnung. Dass Kahn aber auch künftig ZDF-Experte bleibt, stimmt dann schon eher bedenklich. Zwar betonte der Sender – so viel Unabhängigkeit muss sein -, Kahn nicht bei Spielen des FC Bayern einzusetzen, aber dennoch: Der ein oder andere Bayern-Spieler streift sich ja auch mal das Trikot der Nationalelf über, und über die soll Kahn auch bei der EM im kommenden Jahr berichten. Kleiner Compliance-Trost: Börsenwert kann Kahn mit seinen Kommentaren weder schaffen noch vernichten: Der FC Bayern ist nicht notiert. Da müsste Kahn denn noch in den Aufsichtsrat der Spielvereinigung Unterhaching einziehen – das ist aber eher unwahrscheinlich. arp