Einzelhandel

Douglas balanciert erfolgreich auf dem Schuldenberg

Umsatz und Ergebnis steigen im dritten Geschäftsquartal, doch bilanziell steht der Kosmetik-Händler weiter auf wackeligen Beinen. Immerhin sinkt der Verschuldungsgrad.

Douglas balanciert erfolgreich auf dem Schuldenberg

Douglas balanciert erfolgreich

Ergebnisanstieg hilft bei Bewältigung von Schuldenlast – IPO-Gerüchte

ak Düsseldorf

Der hochverschuldete Kosmetikhändler Douglas hat sich mit einem Umsatzplus und verbesserten Ergebniszahlen weiter Luft verschafft. Im dritten Quartal des Anfang Oktober beginnenden Geschäftsjahres steigerte der Konzern den Umsatz sowohl absolut als auch flächenbereinigt um 10% auf 910 Mill. Euro. Die Erlöse in den Filialen stiegen dabei doppelt so stark wie das Online-Geschäft, so dass der E-Commerce-Anteil um gut einen Prozentpunkt auf 32% sank. Der Nettoverlust halbierte sich zwischen April und Juni auf 26 Mill. Euro.

Nach neun Monaten kann Douglas, wie schon zum Halbjahr, wieder einen Gewinn aufweisen. Gepusht durch ein starkes Weihnachtsgeschäft verbesserte sich das Nettoergebnis um 120 Mill. Euro auf 45 Mill. Euro. Der Free Cashflow (nach M&A) stieg um 16% auf 359 Mill. Euro.

Der seit November amtierende CEO Sander van der Laan arbeitet neben der vorsichtigen Investition in neue Filialen, wie zuletzt in Belgien, an der Effizienz seiner Organisation. Dazu gehört unter anderem die Einrichtung einer einheitlichen europaweiten E-Commerce-Plattform sowie einer konzernweiten Supply Chain. Dafür hat Douglas Mitte August Oliver Kraftsik angeheuert. Der frühere Amazon-Manager und Logistikexperte war zuletzt bei dem Fast-Fashion-Händler Asos tätig.

Die bilanzielle Situation des mehrheitlich zum Private-Equity-Investor CVC Capital Partners gehörenden Beauty-Händlers ist nach wie vor angespannt. Der Verschuldungsgrad (Ebitda im Verhältnis zu Nettofinanzschulden) hat sich im Jahresvergleich auf 4,8 (5,5) zwar verringert. Das liegt jedoch ausschließlich am gestiegenen Ebitda. Die Last von rund 3,4 Mrd. Euro Nettoschulden ist nicht gesunken. Douglas operiert mit einem negativen Konzerneigenkapital von 1,2 Mrd. Euro. Die Liquidität zum 30. Juni betrug 239 Mill. Euro, knapp 12% weniger als ein Jahr zuvor.

Die verbesserte operative Entwicklung jedoch nimmt Mehrheitseigner CVC offenbar als Anlass, Pläne für einen Börsengang voranzutreiben. Der Finanzinvestor soll eine Bewertung von 7 Mrd. Euro ins Auge gefasst haben. Vor kurzem berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg von dem IPO-Vorhaben für kommendes Jahr. Die Investmentbank Rothschild & Co soll mandatiert sein. Der Finanzinvestor Advent und die Douglas-Eignerfamilie Kreke hatten den damals noch gemischt aufgestellten Konzern 2013 von der Börse genommen. 2015 platzte ein erneutes Listing, stattdessen übernahm CVC 85% der Anteile.

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